Unterer Marktberg Velden

Unsere Partnergemeinden

Roana - Robaan

Der Markt Velden ist seit dem Jahr 1976 mit der italienischen Gemeinde Roana in der Provinz Venetien partnerschaftlich verbunden. Gelegen in einer landschaftlich reizvollen Hochebene hat sich Roana die vergangenen Jahre zu einem echten Geheimtipp unter den touristischen Zielen Oberitaliens entwickelt und ist nicht nur im Sommer, sondern auch für einen Wintersporturlaub eine Reise wert.

Brücke von Roana, Foto: CKB
Brücke von Roana

Aigrefeuille

Seit dem Jahr 1986 besteht eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Aigrefeuille. Dieser Ort liegt ca. 14 Kilometer von La Rochelle und dem Atlantik entfernt. Die Grundlage für diese völkerverbindende Freundschaft legten zwei französische in Velden stationierte Kriegsgefangene, die ihren Kontakt nie abreißen ließen und 27 Jahre nach ihrer Heimkehr die Partnerschaft initiierten. 

Bei vielen Besuchen haben sich schöne, freundschaftliche Kontakte zwischen den Bürgern und den Vereinen ergeben. Weitere Informationen über die beiden Partnerstädte sind über die Links im rechten Info-Block zu finden.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger mit italienischen oder französischen Sprachkenntnissen sind zur Mitwirkung bei den partnerschaftlichen Kontakten immer willkommen. Bitte setzen Sie sich dazu mit dem Rathaus Velden, Herrn Schratzenstaller in Verbindung.

Roana: Ehrenmitglied Professor Dr. Sergio Bonato ist verstorben

Das Bayerische Cimberkuratorium trauert um sein Ehrenmitglied Professor Sergio Bonato aus Roana. Mit Sergio Bonato verlieren wir einen herausragenden Kenner und Ansprechpartner aller Fragen rund um das Cimbrische. Wir alle und ich persönlich haben einen langjährigen und großartigen Freund verloren.

Als Bürgermeister von Roana war er außerdem Mitbegründer der Gemeindepartnerschaft mit der Gemeinde Velden im Jahr 1976. Wir danken Sergio Bonato für seine außergewöhnliche Lebensleistung. Wir werden uns immer an ihn erinnern.

Für das Cimbern-Kuratorium Bayern e. V.

Jakob Oßner, 1. Vorsitzender

Auch der Markt Velden nimmt in ehrender Erinnerung Abschied von Professor Dr. Sergio Bonato. Er war ein maßgeblicher Initiator und stetiger Unterstützer der Partnerschaft zwischen Velden und Roana.

Bei vielen Besuchen in Velden und in Roana wurde schöne gemeinsame Stunden verbracht.

Ludwig Greimel
Erster Bürgermeister

Das Foto zeigt Sergio Bonato mit dem verstorbenen Veldener Bürgermeister Josef  Kerscher – zwei Freunde und Baumeister der Gemeindepartnerschaft.

2023: Gemeinde Roana gratuliert Partnergemeinde Velden zum 1250. Jubiläum

Die Delegation aus Italien nimmt viele positive Eindrücke mit nach Hause

Nach einer langen Anreise im Pfingstrückreiseverkehr traf am Samstagabend eine 10-köpfige Delegation der italienischen Partnerstadt Roana ein, um dem Markt Velden die Glückwünsche zum 1250. Jubiläum zu überbringen.

Nach gemütlichen Stunden bei „D’ Moosner“ im Veldener Festzelt inklusive Führung über den Festplatz durch Verwaltungsleiter Thomas Schratzenstaller, zelebrierte am Sonntagfrüh Don Lino, Geistlicher aus Roana, eine ital.-bairische Messe, bevor die Gäste aus der Partnerschaft noch einmal Volksfestatmosphäre genossen und sich auch das Pferderennen nicht entgehen ließen.

Bürgermeister Ludwig Greimel und Verwaltungschef Thomas Schratzenstaller ließen es sich am Montag nicht nehmen, die italienischen Gäste durch den Markt Velden zu führen und mit berechtigtem Stolz die zahlreichen Neuerungen zu zeigen. So stand als erste Station der Besuch im neuen Rathaus auf dem Programm, gefolgt von der Besichtigung des neuen Marktplatzes und des Kindergartens „Am Kornfeld“. Danach ging es zur Feuerwache, die großen Eindruck hinterließ. Nicht fehlen durfte ein „Lifting“ mit dem 30m hohen Feuerwehrkran, was eindeutig ein Highlight der Führung war.

Die Tour wurde fortgesetzt zum Neubau der Veldener Kläranlage, wo es galt, viele technische Fragen zu beantworten – mit Nina Geiselbrechtinger als Übersetzerin an der Seite, gelang dies ohne Probleme. Von der Kläranlage ging es rasch zur kurzen Erfrischung an die Veldener Kneippanlage, die auf Initiative der Aktiven Bürgern Velden am Sport- und Freizeitgelände errichtet wurde.

Letzte Station des Rundgangs durch Velden war „Next Factory“, Europas modernste Fabrik. Obwohl es kein angekündigter Besuch war, wurden wir spontan von Schaltbau-Mitarbeiter Andreas Gschaider eingeladen, einen Blick hinter die eindrucksvolle Fassade zu werfen und was im Inneren des Gebäudes zu sehen war, begeisterte die Gäste aus Roana sehr. Mit zahlreichen und unterschiedlichsten Eindrücken und sehr dankbar für den freundlichen Empfang und die schönen Stunden in Velden traten sie am frühen Nachmittag die Rückreise nach Italien an.

Text und Fotos: Heike Arnold

Besuch aus Aigrefeuille im Mai 2017

Freunde aus Frankreich zu Besuch im Markt

Delegation aus der Partnergemeinde Aigrefeuille besuchte Niederbayern – Fußballspiel und Besichtigungstour

Im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Velden und Aigrefeuille weilte vor wenigen Tagen eine Reisegruppe aus Frankreich in der Marktgemeinde Velden. Bürgermeister Gilles Gay und sein Amtsvorgänger Bernard Fouchard wurden unter anderem von einer B-Damenjugendmannschaft und ihren Betreuerinnen begleitet, die gegen die B-Damenjugend des TSV Vilslern zu einem flotten Fußballspiel antrat. Bei herrlichem Frühsommerwetter absolvierten Gäste und Gastgeber ein volles Besuchsprogramm in München und im Bayerischen Wald.

Freudig und erwartungsvoll wurden die 51 Personen starke Gruppe aus der französischen Partnerstadt Aigrefeuille d’Aunis vor dem Rathaus in Velden begrüßt. Bürgermeister Gilles Gay und sein Vorgänger, Altbürgermeister Bernard Fouchard, hatten alle Fahrten seit dem Bestehen der Städtepartnerschaft in den zurückliegenden 32 Jahren begleitet. Neben langjährig bekannten Freunden wurden 15 junge Fußballerinnen und ihre Betreuerinnen herzlich empfangen.

Am Abend war als erster Höhepunkt des Partnerschaftstreffens in das KuGAtz in Atzmannsdorf eingeladen. Bürgermeister Ludwig Greimel konnte die französischen Gäste, die deutschen Gastgeber und ihre Familien und viele Freunde dieser deutsch-französischen Partnerschaft in seinem Anwesen zu einem fröhlichen sommerlichen Festabend begrüßen. Die Gastgeberfamilien hatten liebevoll ein üppiges bayerisches Büffet vorbereitet und die französischen Gäste stachen ein kunstvoll gefertigtes Fass Pineau an. Pineau des Charantes wird als Aperitif getrunken. Es ist eine Mischung aus Eau de vie de Cognac und Traubenmost, die mindestens 14 Monate in Eichenfässern gelagert wird und als regionale Spezialität außerhalb der Region Charante-Maritime wenig bekannt ist.

Musikalisch begleitete den Abend die Jugendblaskapelle des Musikvereins Velden. Die jungen Musiker spielten unter der Leitung von Silvia Beigl flott auf und erneuerten die Tradition ihrer Großeltern, die vor 35 Jahren in Aigrefeuille beim ersten Besuch durch den Musikverein die Partnerschaft in die Wege geleitet hatten. Viel Beifall erhielten auch die Gardemädchen der „Future Dancers“, die ihren Auftritt ins Freie auf den Rasen verlegten.

Treffen mit Herzblut

Im offiziellen Teil des Abendprogramms erinnerten die Bürgermeister Gilles Gay und Ludwig Greimel in ihren Reden an die selbstlosen Gründer und die engagierten Förderer dieser Partnerschaft, die mit viel Herzblut die Treffen in den langen Jahren begleitet hatten und wiesen auf die Bedeutung solcher Partnerschaften hin für das Kennenlernen und Verstehen europäischer Kulturen, die hier besonders intensiv möglich ist, da die Unterbringung ausnahmslos im privaten Kreis von Familien erfolgt. So wird Völkerverständigung auch außerhalb der großen Politik praktiziert und am Haus Europa gebaut.

Bürgermeister Ludwig Greimel und Partnerschaftsreferent Eduard Poschinger bedankten sich bei ihren Kollegen Gilles Gay und Bernard Fouchard und ehrten sie für die 32 Jahre, die sie persönlich die langen Reisen begleitet hatten. In einer Gedenkminute wurde an die im vergangenen Jahr verstorbenen Freunde Jackie Tétaud, er hatte als Vorstand des Fahrradclubs eine Radtour von Aigrefeuille nach Velden organisiert, und an Hubert Faye, er war ein besonderer Freund der Feuerwehr, erinnert.

Pierre Wolf, der Vorsitzende der Montgelas-Gesellschaft zur Förderung der bayerisch-französischen Zusammenarbeit war ebenfalls einer Einladung zum Festabend gefolgt und referierte in beiden Sprachen über die Geschichte und die Entwicklung der deutsch-französischen Städtepartnerschaften. Er gratulierte beiden Kommunen zu ihrer erfreulich langjährigen bayrisch-französischen Partnerschaft. Für den Landkreis Landshut übermittelte stellvertretender Landrat Rudolf Lehner ein Grußwort.

Der zweite Besuchstag stand im Zeichen des Fußballs und der Jugend. Die Fußballerinnen hatten sich einen Besuch der Allianz-Arena gewünscht. Die Zeit verging schnell in der FC-Bayern-Erlebniswelt und im Fanshop. Beim nachmittäglichen Spaziergang zu den Sehenswürdigkeiten in der Münchner Innenstadt standen mehr die Shoppingmöglichkeiten im Mittelpunkt. Der Höhepunkt des Tages war das Fußballspiel zwischen der B-Damenjugend des TSV Vilslern und den B-Jugendspielerinnen aus Aigrefeuille. Viele erwartungsvolle Zuschauer waren auf das Sportgelände nach Vilslern gekommen und alle waren von dem Spiel der jungen Damen begeistert. In einem engagierten und fairen Match trennten sich beide Mannschaften 2:2.

Auf den Arber

Für die Veldener ist in Aigrefeuille ein Bad im Atlantik ein Muss, für die französischen Gäste sind das Äquivalent die Berge. So stand in diesem Jahr eine Fahrt in den Bayerischen Wald, zum Arber, auf dem Programm. Die erste Bergfahrt mit einer Gondelbahn löste bei einigen Gästen flaue Gefühle in der Magengegend aus, wie sie manche von uns bei einer Bootsfahrt auf dem Atlantik erleben könnten. Dass im Bayerwald bedeutende Glasmacherkunst zu finden ist, konnte bei einer Führung durch das Joska-Glasparadies in Bodenmais gezeigt werden. Wieder daheim, stand mit dem Volksfestbesuch in Hinterskirchen noch eine gerne angenommene Herausforderung an. Dieses „féte de la biére“ begeisterte die französischen Gäste und da die Speisekarte für sie in französisch erstellt war, konnten sie die bayerischen Volksfestschmankerl leichter auswählen.

Am folgenden Morgen wurde schon früh zur langen Rückreise aufgebrochen. Zum Abschied gab es noch besondere Geschenke aus der Backstube von französischen Bäckermeistern. Toni Jung, der Elsaßbäcker, hatte vor zwei Jahren in Aigrefeuille seinen Kollegen, den Boulanger Emmanuel Duboué, in die Kunst des Brezenbackens eingeführt. Seitdem gibt es dort erfolgreich bayerische Brezen. Als Dankeschön ließ Emmanuel allen Veldener Gastgebern einen französischen Gateau überreichen. Toni Jung seinerseits überreichte den Gästen zum Abschied Lebkuchenherzen aus seiner Backstube mit den weißblau eingerahmten Wappen der Partnergemeinden.

Beim Au revoir flossen, wie bei den bisherigen Partnerschaftstreffen, Tränen und es werden bis zum Wiedersehen in Aigrefeuille manche Mails zwischen alten und neuen Freunden ausgetauscht werden.

Das Fußballspiel der B-Juniorinnen in Aigrefeuille 2019
Archiv Velden
Archiv Velden

Vergangenen Mittwoch starteten über 50 Teilnehmer, darunter auch 16 Spielerinnen der U17-Mannschaft des TSV Vilslern, mit dem Bus nach Aigrefuille an der französischen Atlantikküste. Etwa 1300 Kilometer und 18 Stunden Fahrzeit in Veldens französische Partnerstadt lagen vor der Reisegruppe.


Organisator Edi Poschinger hatte ein abwechslungsreiches Programm ausgearbeitet, das dennoch viel Zeit zu freundschaftlichen Begegnungen im Rahmen der seit 1985 bestehenden Partnerschaft zwischen dem Markt Velden und der Gemeinde Aigrefuille ließ. Als ein Höhepunkt war für Samstag das Rückspiel zwischen den Teams vom US Aigrefuille und dem TSV Vilslern geplant. Bereits 2017 traf man sich in Vilslern freundschaftlich und trennte sich mit einem 2: 2.

Trainer Anton Kofler fehlten jedoch einige Leistungsträgerinnen, so dass man durchaus auch befürchten musste, gegen die starken Französinnen Lehrgeld zu bezahlen. Die Gastgeberinnen, die ebenso wie die Gäste mit Spielerinnen der Jahrgänge 2002 bis 2005 antraten, drückten bei über 35 Grad von Beginn an aufs Tempo und gingen auch prompt in Führung. Doch konnte Vilslern durch die starke Alina Waltl ausgleichen. Schöne Spielzüge wurden von den annähernd 200 Zuschauern auf offener Szene beklatscht und Aigrefuille gelang erneut die Führung. Doch wieder dauerte es nur wenige Minuten, ehe diesmal Franzi Weltmaier ausgleichen konnte. Mit einem leistungsgerechten 2: 2 wurden die Seiten gewechselt. Nach der Pause merkte man den Vilslerner Mädels die Müdigkeit und die Reisestrapazen an, denn Aigrefuille war nun stärker und legte erneut ein Tor vor. Wieder war es Alina Waltl, die einen Konter erfolgreich zum 3: 3 abschließen konnte. Das Spiel wogte nun hin und her und zum vierten Mal ging Aigrefuille in Front. Doch man merkte dem jungen französischen Team langsam den Kräfteverschleiß an, so dass Vilslern erneut ausgleichen konnte. Diesmal war Magdalena Mittermeier zur Stelle und staubte auf Vorarbeit von Ines Baumann ab. Nur wenig später krönte Alina Waltl ihre starke Leistung mit ihrem dritten Treffer zur erstmaligen Vilslerner Führung. Spielstand mittlerweile 4: 5. Aigrefuille war nun aber nicht mehr in der Lage, den Ausgleich zu erzielen, so war es Franzi Weltmaier vorbehalten, den Treffer zum 4: 6-Erfolg erzielen. Gleich für alle fünf Treffer der Gastgeberinnen sorgte die bärenstarke Margot Pariset.

Die Verantwortlichen von Aigrefuille hatten für den Sieger einen großen Pokal ausgelobt, den Kapitän Sara David im Anschluss im Empfang nahm. Bei dem nachfolgenden Grillfest wurde natürlich viel über das Spiel, den Sieg, aber auch über das faire Miteinander diskutiert. Für die Mädchen des TSV Vilslern werden die Tage in Frankreich sicherlich unvergesslich bleiben, sei es durch die Eindrücke bei den Gasteltern, den Badetag am herrlichen Atlantikstrand, die Ausflugsfahrten nach La Rochelle und natürlich die langen Busfahrten hin und zurück, quer durch halb Europa.

Herzliche Gastgeber in Aigrefeuille beim Besuch 2019

Überwältigt von der beeindruckenden Gastfreundschaft kehrte eine große Reisegruppe aus der Partnergemeinde Aigrefeuille zurück. Am Grab von Bernard Fouchard wurde bei einem Gedenkakt sein langjähriger Einsatz für die Partnerschaft gewürdigt. Beim offiziellen Festabend verwiesen die Vertreter beider Gemeinden auf die 34 Jahre währende Freundschaft und die Reisegruppe konnte das Unterhaltungsprogramm eines französischen Cabaret kennenlernen. Ein Höhepunkt der Reise war sicher das Fußballspiel der jungen Damenmannschaften aus Aigrefeuille und Vilslern.

Unter der Reiseleitung von Partnerschaftsreferent Edi Poschinger führte die lange Fahrt über Strassbourg, Nancy, Troyers und Orleans zum 1332 Kilometer entfernten Aigrefeuille D‘Aunis im Departement Charante Maritime. Von dort sind es nur 18 Kilometer bis zur Atlantikküste oder 25 Kilometer bis La Rochelle. Um die Innenstadt einer altehrwürdigen französischen Stadt kurz kennenzulernen, wurde ein Zwischenstop in Poitiers eingelegt. Die Hauptstadt des Departement Viennes ist keltischen Ursprungs und trägt heute das Prädikat „Stadt der Kunst und Geschichte“.

Am frühen Nachmittag erreichte die Reisegruppe Aigrefeuille und wurde vor dem Salle de féte herzlichst begrüßt. Nach einem Willkommenstrunk warteten vor allem die jungen Gäste gespannt auf das Kennenlernen ihrer Gastfamilien. Die verbleibende Zeit bis zum Abendprogramm nutzten einige Gastgeber, um mit ihren neuen Bekanntschaften ans Meer zu fahren. Am frühen Abend trafen sich alle auf dem Friedhof von Aigrefeuille. Partnerschaftsreferent Edi Poschinger wies in einer kurzen Rede am Grab von Altbürgermeister Bernard Fouchard – er verstarb im vergangenen Dezember – auf dessen langjährigen und vorbildlichen Einsatz für die Idee der Städtepartnerschaft hin. „Es war ihm ein Herzensanliegen, dass sich viele Menschen aus unseren Gemeinden kennenlernen und erfahren, wie die jeweils Anderen leben und auf diese Weise Achtung, Verständnis und Toleranz zueinander entwickeln. Bernard versuchte immer, die Jugend mit einzubeziehen und organisierte gerne den Aufenthalt von jungen Bayern hier in Aigrefeuille“ betonte er. Die Veldener Delegation legte im Namen der Marktgemeinde eine Gedenktafel nieder.

Am folgenden Tag war Tourismusprogramm angesagt. Gemeinsam ging es nach Süden zu einem der schönsten noch originalgetreuen Dörfer Frankreichs, nach Talmont sur Gironde. Das nur 102 Einwohner zählende Dorf schmiegt sich mit seinen niederen Häusern an die im Stil der regionalen Saintonge-Romanik im frühen 12. Jahrhundert erbaute Kirche der St. Radegonde. Das Gotteshaus ist durch seine spektakuläre Lage bekannt: Direkt auf der Klippe zur Gironde steht der gedrungene Bau mit seinem reich verzierten Nordportal, das zum Dorf und zum Seemannsfriedhof führt. Dort gibt es neben Erdgräbern mehrere leere Steinsarkophage, sogenannte Kenotaphe, mit denen an verschollene Seeleute erinnert wird. Talmont war viele Jahrhunderte der Sammelpunkt für die Pilger auf dem westlichsten Jakobsweg. Von hier ging es per Schiff über die Gironde oder flussaufwärts nach Bordeaux weiter. Heute lebt das Dorf vom Tourismus und vom traditionellen Fischfang.

Nach einem gemeinsamem Abendessen im Salle de féte begrüßten die Künstler des Cabaret „Entrepot“ die Gäste. Sie begleiteten den Abend mit einem sehr abwechslungsreichen Programm mit Chansons, Tanzdarbietungen, Zauberei und Kabarett, wie es für Frankreich typisch ist. Mit diesen unterhaltsamen Darbietungen lernten viele Mitreisende erstmals die französische Unterhaltungskultur kennen. In den offiziellen Reden des Festabends blickten Bürgermeister Gilles Gay und Partnerschaftsreferent Edi Poschinger auf die sehr fruchtbare und harmonische Zeit der Städtepartnerschaft zurück und würdigten den Einsatz und den Weitblick der Männer und Frauen, die diese Freundschaft auf den Weg brachten. Sie dankten den vielen Bürgern, die in beiden Kommunen mit offenen Herzen und viel Engagement diese großartige Partnerschaft mit Leben füllen und damit ein friedliches Europa mitbauen. Anna Weindl und Manuela Hauer übersetzten die Reden und trugen sie auf französisch vor. Viel Applaus gab es für die mitgereisten jungen Damen und Herren und für die Mädels der Fußballmanschaft, die sich geschlossen auf der Bühne kurz in französisch für die erfahrene Gastfreundschaft bedankten.

Am Samstagvormittag war Familientag mit den Gastgebern angesagt. Manche fuhren mit ihren Gästen zum Stadtbummel nach La Rochelle, nach Rochfort oder ans Meer. Eine kleinere Gruppe der Veldener, denen die Gegend bereits vertraut ist, bereitete in der neuen Markthalle „la Halle“ die Präsentation von bayerischen Schmankerln vor.

Eine besondere Überraschung hatte das Partnerschaftskomitee von Aigrefeuille für Mittag vorbereitet: Alle trafen sich vor dem Rathaus auf dem Place de la Republique. In einem kleinen Festakt wurde ein sehr nett gestalteter Wegweiser „Aigrefeuille-Velden 1332 Kilometer“ enthüllt. Bürgermeister Gilles Gay bemerkte: „Wir pflegen über viele Kilometer eine sehr enge Partnerschaft, die hiermit den Bürgern vor Augen geführt wird. Auch in Velden braucht es ein Pendant zu diesem Wegweiser“ – damit überreichte er den Zwilling der Tafel für Velden.

Selbstverständlich wurde der letzte Abend in Aigrefeuille ausgiebig gefeiert, bevor es am nächsten Morgen „au revoir“ hieß. Beim Abschied mit vielen Küssen und manchen Tränen zeigte sich wieder, wie intensiv auf beiden Seiten die gemeinsamen Tage erlebt werden.

Trauer um Altbürgermeister Bernard Fouchard

Am 05. Dezember ist nach schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren Bernard Fouchard verstorben. Er war einer der Gründer und ein maßgeblicher Förderer der Partnerschaft zwischen dem Markt Velden und der französischen Gemeinde Aigrefeuille d`Aunis. Für eine Delegation aus Velden mit Beteiligung von Altbürgermeister Gerhard Babl und Partnerschaftsreferent Edi Poschinger war es eine Selbstverständlichkeit, an der Verabschiedung in Aigrefeuille teilzunehmen.

Von 1977 bis 2001 gehörte Bernard Fouchard dem Gemeinderat Aigrefeuille an. In der Zeit von 2001 bis 2014 war er der erste Bürgermeister der Veldener Partnergemeinde in der Charente maritime an der Atlantikküste. Als stellvertretender Bürgermeister hatte Bernard Fouchard im Jahr 1985 die Gründungsurkunde für die Partnerschaft unterschrieben. Nach seiner Amtszeit als Bürgermeister war der Verstorbene weiterhin an maßgeblicher Stelle im Partnerschaftskomitee tätig. Im Rahmen des Trauergottesdienstes wurde seine besondere Verbundenheit mit Velden mehrmals hervorgehoben.

Bei allen Besuchen war die Familie Fouchard Gastfamilie für die Veldener. Und es gab kaum einen Fahrt nach Velden, an der Bernard nicht teilgenommen hat. Bei all diesen Begegnungen sind herzliche Freundschaften entstanden. Bernard Fouchard war als Bürgermeister und als Privatperson ein außergewöhnlicher Träger der lebendigen Gemeindepartnerschaft. Ihm war es wichtig, dass die Begegnungen sich nie auf offizielle Punkte beschränkten. Viel mehr schätzte er die persönlichen Beziehungen und Freundschaften. Ganz besonders unterstützte er die Teilnahme von Jugendlichen an den Besuchsfahrten.

Voller Stolz war er zuletzt mit einer Damenfußballmannschaft aus Aigrefeuille im Mai 2017 in Velden. Die Zeichen einer Krankheit waren ihm dabei schon bekannt, als er voller Wehmut bekannte, dass dies seine letzte Reise in das geliebte Bayern und Velden war.

Für die Verantwortlichen der Gemeinden Velden und Aigrefeuille ist es eine Verpflichtung, das Werk von Bernard Fouchard mit einer von Aktivitäten erfüllten Partnerschaft fortzuführen.

Archiv Velden