Ortsansicht Markt Velden

Die Geschichte vom Veldener Hecht

Das 500 Jahre alte Marktwappen von Velden

Ob die Geschichte wahr ist oder nur als Anekdote aus früherer Zeit betrachtet werden kann, ist nicht sicher überliefert. Für diese Geschichte gibt es mehrere verschiedene Versionen:

Version 1

Vor vielen Jahren hatten die Veldener in ihrem Rathaus einen Vogel, den sie sehr liebten. Der Vogel aber starb und die Veldener waren darüber sehr traurig. Zur selben Zeit hatte es ein großes Hochwasser gegeben. Die Vils war bis nach Kleinvelden und die Viehweide übergelaufen. Als das Hochwasser weg war, bildeten sich auf den Vilswiesen große Wasserlachen. In einer von ihnen hatte sich ein großer Hecht verfangen. Alle Augenblicke sprang er aus dem seichten Wasser, um noch in die Vils zu gelangen – aber vergeblich. Der Gemeindediener, der gerade des Weges kam, fing den Hecht und brachte ihn eilig in das Rathaus, in dem die Räte zu einer Sitzung zusammengekommen waren. Diese nahmen den leeren Vogelkäfig und sperrten den Hecht hinein. Sie standen um ihn herum und rätselten, was für ein Tier das wohl sei. Der Hecht riss in seiner Not das Maul auf und schnappe nach Luft. Da riefen sie: „Das ist ein Vogel, gleich fängt er zu singen an“. Der Hecht aber tat seinen letzten Schnaufer und gab seinen Geist auf. Die Geschichte ist nicht geheim geblieben. Sie wurde landauf, landab in allen Wirtshäusern erzählt. Seitdem werden die Veldener oft auch als „Veldener Hecht“ bezeichnet.

Version 2

Ein nicht gerade ehrendes Stücklein trug den Veldenern den Spitznamen „Veldener Hechte“ ein: Die Veldener bekamen nämlich einmal von irgendwoher einen Hecht geschenkt. Weil sie noch keinen gesehen hatten und von seiner Herkunft und Lebensweise nichts wussten, hielten sie ihn für einen Vogel und sperrten diesen Vogel daher in einen Vogelkäfig. Nun standen sie im Kreis herum und warteten geduldig auf sein erstes Lied. Sie fütterten den geschuppten Vogel mit Hanfkörnern und Salatblättern, redeten ihm gut zu und versuchten ihn zuletzt mit Lockrufen zum Singen zu bewegen. Das letzte Mittel schien zu wirken – der Hecht riss sein Maul sperrangelweit auf und die Veldener meinten voll Freude: „Siehgst as, jetzt fangt er glei`s pfeiffa o, an Schnobi reißt er schon auf“. Der arme Hecht aber wollte aber nichts als Wasser haben. Weil er keins bekam, klappte er sein Maul wieder zu, schlug noch einmal mit dem Schwanz und starb. Betrübt standen die Veldener um den toten Vogel und zum Andenken an dieses traurige Ende ist ihnen der Name „Veldener Hecht“ geblieben.