Archivale Nachforschungen - ein Überblick
Forschungsarbeiten & Sammlungen von Peter Käser
Velden, als „feldin“ am 13. September 773 in einer Aufschreibung des Bistums Freising genannt, ist der früheste Beleg für einen Ortsnamen im Altlandkreis Vilsbiburg. Dabei werden in der Aufschreibung die Priester mit Namen Sigo, Similiter und Roadperth sowie der Diakon Erlapalt genannt; sie übergeben ihre Besitztümer der Freisinger Bischofskirche. Der Besitz des Priesters Sigo befindet sich in der „Grenznachbarschaft zu Velden“. Der bayerische Herzog Tassilo III. stimmt den Schenkungen zu.
Die Zeitspanne vom Jahr 773 bis zu den nächsten Nennungen von Velden in den Jahren 802 und 818 sind kurz. Velden hatte sich zum Verwaltungsbezirk entwickelt; zu einem Zentrum eines herzoglichen bzw. königlichen Wirtschats- und Verwaltungsbereiches, eines so genannten Gaues, dem „Gau Felda“. In einer Freisinger Traditionsnotiz vom 11. Juni 802 wird die Vorstellung über das damalige „Feldum“ klarer. Dort heißt es, dass Graf Audulf in „Feldum“ in einen Rechtstreit entschied. Damit ist Velden als zentraler Ort mit dem Grafengericht für die weit um Velden herum liegende Umgebung dokumentiert. In der Aufschreibung vom 11. Juni 802 geschieht nun auch die derzeit früheste erste Notiz, bei der Velden selbst eindeutig angesprochen wird.
Die Freisinger Bistumsurkunden sind in ihrer Übermittlung schon sehr früh angelegt.
Velden im Jahr 773 und dann wieder 802 und 818.
Nur einige Kilometer nordwestlich von Velden, wird der Weiler Biedersdorf schon 816 und dann wieder 836 in den Freisinger Traditionen genannt. Am 12. Juni 816 erhält der Edle Nidhart die Schenkung seines Vaters und Bruders an den Freisinger Bischof, das Lehen in Biedersdorf (Pirihtilindorf), mit einer dort erbauten Kirche auf Lebenszeit.
20 Jahre später wird die Lehenübergabe erneuert. Unter den Zeugen ist Grafen (Comes) Orendil. Dieses beweist, dass Nidhart auf Königsgut sitzt; und Graf Orendil der Rechtsvertreter des Frankenkönigs Karl´s des Großen ist.
Peter Käser
Der Adelige Erchanbert macht in der Regierungszeit des Regensburger Bischofs Baturich (Bischof von 817 bis 847, † 12. Januar 848) einen Gütertausch.
Er tauscht im Donaugau seine drei Höfe mit Äckern und Wiesen in Hailing, (Gde. Leiblfing, Kreis Straubing-Bogen), gegen seinen Besitz im Gau Velden (Markt Velden, Lkr. Landshut): die Kirche von Gassau (Gde. Bodenkirchen, Lkr. Landshut) und drei Höfe mit Äckern und Wiesen. 24 Zeugen bestätigen die in Regensburg ausgestellte Vereinbarung.
818: Ein Bethaus/Kirche in Velden
Nach den Aufschreibungen des Bistums Freising, wurde am 26. Januar 818 von Bischof Hitto in Velden an der Vils das Oratorium/Bethaus des Edlen Laien Ellanmar geweiht.
Ellanmar behielt sich bei der Schenkung an Bischof Hitto, die Nutzniesung des Veldener Kirchengutes vor. Die Grundstücke waren als Erblehen an Snelhart, Sitaman und Alazeiz von Velden verpachtet, die als Hörige des Veldener Gotteshauses mitsamt der Kirche selbst, an den Freisinger Bischof geschenkt wurden. Snelhart, Sitaman und Alazeiz sind somit, die in der Aufschreibung vom 26. Januar 818 derzeit älteste genannte Bewohner von Velden.
Ab 885 zerfällt der Königshof Velden.
Die frühmittelalterlichen Könige waren Reisekönige, die mitsamt dem Hof von Pfalz zu Pfalz reisten und unterwegs die Regierungsgeschäfte regelten. Die Erträgnisse der Königshöfe im Gau Velden unterlagen der direkten Nutzung durch den König und seinem Hof.
885 wird unter Kaiser Karl dem Dicken (882-887) der „Neunte", eine kirchliche Naturalabgabe, aus Liegenschaften des Veldener Königshofes, an die 876/877 von König Karlmann gegründeten Pfalzkapelle/-stift (Stiftskirche, zum Hl. Philippus) in Altötting geschenkt; wo König Karlmann auch seine Grabstätte gefunden hat.
Schenkungsdiplom an den Regensburger Bischof
889/891 schenkt der Diakon Aspert (genannt von Velden), Kanzler König Arnulfs, - mit Erlaubnis des Königs, seinen Besitz und Eigentum an der Kapelle von Velden und Pauluszell an Ambricho, dem Bischof der Regensburger St. Petruskirche, und dem Kloster St. Emmeram, im Gegenzug von Gütern an der Vils bei Gerzen.
Genannt werden: Velden, Pauluszell, Gebensbach, Geislbach, Oberhausen, Neuhausen und Gerzen.
Am 5. Mai 897 siegelt der römisch-deutsche Kaiser Arnulf
in seinem Amtshof Velden eine Besitzübergabe.
Für die Geschichtsforschung Velden ist es fast eine kleine Sensation: Bei den Diplomen des Klosters Niederalteich versteckte sich eine Urkunde, welche einwandfrei Velden an der Vils als Siegelungsort nennt.
Im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München lagert die wertvolle Urkunde. Neben Kaiser Arnulf waren auch der Notar Engilbero und der Erzkaplan Theotmar in Velden, welche diese notarielle Übergabe mit einem Wachssiegel beglaubigten.
Jahr 899: Teile des Veldener Königshofes werden an die Pfalzstift Altötting geschenkt.
In einer Kaiserurkunde vom 2. Juli 899 schenkt Kaiser Arnulf auf Vermittlung seiner Gemahlin Oda (genannt von Velden), Güter aus dem Königshof Velden „vocatur Uelda", der „Veldenermark an der Vils“ den er einst seiner Gemahlin übereignet hatte, der königlichen Kapelle in Altötting. Es sind vier Güter des königlichen Hofes von Velden. Es handelt sich um die Orte, und zwar im Isengau, in der Grafschaft Gumpolds, bei den Orten Rota, und Judaheimma, sowie in der Gemarkung von Velda an der Fils (Veldaromarcho ad Filisa), die Güter Jazzach und Liuzzinbach. Mit dem Verlust der Aufsichtsrolle wurde auch der königliche Verwaltungshof entbehrlich. Damit hat der Königshof Velden seine zentrale Stellung eingebüßt und ist von da an nur noch als Großhof zu betrachten.
Aspert von Velden, achter Bischof des Bistums Regensburg von 891 bis 894.
Aspert war Diakon (Geistlicher) und Erzkanzler (Jurist) unter dem ostfränkischen König Arnulf.
Kanzler Aspert schenkte um 890 mit Erlaubnis König Arnulfs zur Kirche St. Peter und St. Emmeram in Regensburg die Kapellen von Velden (Feldun) und Pauluszell (Cella) und auch Güter in Gebensbach (Gepantespah) und Geislbach (Gisalpah).
Hat sich eine familiäre Gruppe am Königshof Velden zwischen 850 und 900 gebildet?
Der königliche Kanzler Aspert (genannt von Velden), hat, nachdem er Bischof von Regensburg (891 bis 894) geworden ist, im Sommer 893 in Altötting den einzigen legitimen Sohn von Kaiser Arnulf und seiner Gattin Oda (genannt von Velden) getauft.
Die territoriale Ausdehnung des Hofes Velden wurde wesentlich beschnitten, indem Kaiser Arnulf kurz vor seinem Tode, mit Zustimmung seiner Gattin Oda, welche vermutlich aus dem Veldener Königshof stammte, am 2. Juli 899 Güter aus ihrem Besitz in der Gemarkung von Velden an der Vils, an die Stiftskapelle des Hl. Philippus in Altötting schenkte. Das kaiserliche Witwengut Velden mit seinen vielen Gütern, vermacht Oda am 12. August 903 dem Kloster St. Emmeram; - dem Bischof von Regensburg. Als Siebenjähriger folgt Odas Sohn, Ludwig IV. das Kind, seinem Vater Arnulf im Jahr 900 auf den Königsthron. Historiker vermuten, dass die römisch-deutsche Kaiserin Oda, die Gattin von Kaiser Arnulf, in Velden geboren wurde, oder zumindest aufgewachsen ist.
Peter Käser (11.2023)
Ludwig IV. das Kind,
Sohn von Kaiser Arnulf und Oda, „von Velden“.
Wenn im Herbst des Jahres 893 am Königshof Altötting der einzige eheliche und legitime Sohn des römisch-deutschen Kaisers Arnulf und der nach Velden benannten Gattin Oda, vom Regensburger Bischof (891-894) Aspert, ebenso genannt „von Velden“ getauft wird, so steht verpflichtend in der Historie der heutige Markt Velden an der Vils. In den Aufschreibungen wird der Königs-/Kaisersohn Ludwig IV. „das Kind“ genannt. Am 4. Februar 900, somit als Siebenjähriger wird Ludwig in der Pfalz Forchheim zum König des Ostfrankenreiches gekrönt.
Velden bei der hochedlen Frau Rihni.
903 erhält der Regensburger Bischof Baturich den Königshof Velden, den die Kaiserin Oda (von Velden) von ihrem Gatten Kaiser Arnulf erhalten hat. Der Hof wird von Oda und ihrem Sohn König Ludwig IV. (das Kind) aber noch als Lehen an die „edle Frau“ Rihni, bis zu ihrem Ableben übertragen – erst dann kommt Velden an den Regensburger Bischof.
Auf Lebenszeit bei der Edlen Dame Rihni.
» Bedrohung durch die Ungarn
Die Hochstiftherrschaft Velden-Eberspoint
Velden war ein alter agilolfingischer Herzogshof, dann karolingisches Königsgut. 903 schenkte Ludwig das Kind den Königshof Velden, den seine Mutter Oda (genannt „von Velden“) von ihrem Gatten Kaiser Arnulf erhalten hatte, an den Bischof von Regensburg bzw. an das Kloster St. Emmeram. Bis es aber soweit ist, soll die hochedle Frau, die Witwe Rihni den Hof noch auf Lebenszeit besitzen. Schon ein Jahr nach dem Tode Kaiser Arnulfs am 8. Dezember 899 gingen die Ungarn zum Angriff auf Bayern über. Über Altötting ist bis zum Jahr 976 nichts mehr zu erfahren. Für Velden/Eberspoint setzten die Quellen erst wieder in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts ein.
Altötting und Velden werden ausgelöscht – Mühldorf und Geisenhausen kommen.
Bedrohung im 10. Jahrhundert durch die Ungarn.
Die Schlacht auf dem Lechfeld 955.
Bis zu Kaiser Arnulfs Tod am 8. Dezember 899, hielten sich die Ungarn an ihre Bündnisverpflichtungen, erst danach begannen ihre Plünderungszüge nördlich und südlich der Alpen. Der christliche Ausbauraum mit einem Kloster und Mönchszellen fand um den agilolfingischen Herzogshof Velden im 8. Jahrhundert statt. Auch das Kloster Münster und die Klosterzellen werden vernichtet. Durch den Einfall der Ungarn werden Velden und Altötting verwüstet – Geisenhausen, Vilsbiburg und Mühldorf kommen.
Die Einwanderung und Seßhaftmachung der ersten Siedler und Bauern dürfte an der oberen Vils vor etwa 7.500 Jahren geschehen sein. Ein Schuhleistenkeil wird dem Zeitfenster der Linearbandkeramik ca. 5.500 – 4.900 v. Chr. zugeordnet; Silex-Feuersteinabschläge der Zeitepoche des Neolithikums ca. 5.000 – 2.000 v. Chr.
Einige hundert Meter nördlich des Marktes Velden an der Vils wurden bei Hofbruck diese Funde gemacht. Nicht uninteressant sind römische Funde: Keramik und eine Münze, bei der Burglochschanze bei Haideck, nördlich von Velden.
Der Markt Velden an der Vils ist eingekreist von frühen Burgnennungen und Schanzen-Ringwallanlagen. Einige davon sind heute noch gut sichtbar mit aufgeschütteten Wällen. Vielleicht hängt dieses alles damit zusammen, dass über Velden einmal ein Altstraße, vielleicht sogar eine Römerstraße führte?
Versteckt im Wald, nördlich von Velden bei Haideck/Burghab befindet sich im Burgholz eine große Wallanlage, die „Burglochschanze“. Anhand des Funds einer römischen Münze und römischer Keramik, könnte die Anlage als römisches Feldlager gedient haben; und in späteren Jahrhunderten als Fliehburg, z. B. vor den einfallenden Ungarn im 10. Jahrhundert.
Stand der historische Verwaltungshof gleich neben der Pfarrkirche?
Dr. Erich Stahleder schreibt 1973 in „1200 Jahre Velden“: Den Aufschreibungen in den Traditionen des Hochstiftes Freising zufolge, war Velden (Feldin) ein herzoglicher bzw. königlicher Wirtschafthof. Dieses Feldin selbst, darf man sich als großen Gutshof in der Nähe der Kirche vorstellen. Vielleicht sicherte sogar ein aufgeschütteter Erdring den Sitz (Burgstall) des Verwaltungsbeamten, der die umliegenden herzoglichen Streusiedlungen verwaltete und die Aufsicht darüber, bis zur Gerichtsbarkeit hin ausübte.
Hier wird nun der Versuch gemacht, einem nördlich der Veldener Pfarrkirche befindlichen Königshof eine Daseinsberechtigung zu geben. Ein Vergleich mit dem Standort der Grafenburg in Geisenhausen wird angestellt.
Abb.: Auf dem Areal nördlich der Veldener Pfarrkirche, stand vielleicht einmal der Königshof. Auszug aus der Katasterkarte von 1812. Bearbeitet von Peter Käser.
Herrschaftsorganisationen im Bereich Velden
Herzogshof – Königshof – Hochstift Regensburg, Bischofsherrschaft
Eine Freisinger Traditionsaufschreibung vom 13. September 773 nennt erstmals das „confinium Feldin“ als früheste Verwaltungs- und Herrschaftseinheit für Velden an der Vils.
Velden war unter dem Bayernherzog Tassilo III. ein alter agilolfingischer Herzogshof, dann ab 788 unter dem Frankenkönig Karl dem Großen ein karolingisches Königsgut.
Am 12. August 903 schenkt König Ludwig das Kind den königlichen Hof „curtis Feldin“ zu Velden an der Vils … der Uelda genannt wird, den seine Mutter Oda von ihrem Gatten Kaiser Arnulf erhalten hatte, an den Regensburger Bischof und an das Kloster Sankt Emmeram.
Peter Käser
Die herzogliche Besitzaufschreibung vom Jahr 1300,
als frühes Zeugnis urbanen Lebens in unserer Heimat.
- » die Hofmark Velden, im Besitz des Herzogs.
50 Jahre nach der Übernahme Bayerns durch die Wittelsbacher eruiert der bayerische Herzog Otto II. (der Erlauchte) in einer Zusammenstellung, dem I. Herzogsurbar von 1231/34, die ihm zufließenden Einkünfte aus seinem Landshuter Amt und den 23 Unterämtern.
Ein II. Urbar, eine Aufschreibung mit dem herzoglichen Besitz in Niederbayern, wird nach den Jahren der Markt- und Städtegründungen, im Jahr 1300 fertig gestellt.
Das Salbuch von 1300 (II. Urbar) führt im Gericht Vilsbiburg einen über die Stadt Vilsbiburg weit hinausreichenden Rechtsbezirk auf. Neben dem Zoll von Vilsbiburg werden die Beizölle in Solling und Gerzen genannt, aber auch die herzogliche Hofmark Velden.
Peter Käser
In der Pfarrkirche Velden, in Ruprechtsberg bei Velden und in der Pfarrkirche von Aich in der Gemeinde Bodenkirchen sind die Stammbegräbnisse der Adeligen der Reickher mit einigen großen Marmor-Grabmälern.
Die Reickher waren Burgverwalter des Regensburger Hochstiftsbesitzes Eberspoint bei Velden.
Ihr Besitz war an der Vils und Bina: In Biedenbach bei Velden, Samberg, Aich, Langquart in der Gde. Bodenkirchen und Vilssöhl bei Vilsbiburg. Tywold Reickher war Rentmeister Herzog Ludwigs und Hofmeister des Klosters Seligenthal in Landshut, wo er auch begraben liegt.
Im Jahr 1962 konnten die bayerischen Landkreise auf ihr 100jähriges Bestehen zurückblicken.
Der Vilsbiburger Kreistag mit Landrat Dr. Gregor Hartl beschlossen in einer Sitzung am 30. April 1962 ein Heimatbuch für den Landkreis Vilsbiburg herauszugeben, in dem alles Wissenswerte und Interessante festgehalten wird.
Im Heimatbuch des Landkreises Vilsbiburg, herausgegeben 1966, wird ab Seite 87 die Geschichte von Velden beschrieben, so auch Eberspoint, und auf Seite 181 das Wappen des Marktes Velden.
Peter Käser
Die Niederbayerischen Heimatblätter waren eine Beilage zum Vilsbiburger Anzeiger.
Ludwig Gernhardt untersucht 1930 die Geschichte von Velden
Pfarrer Bartholomäus Spirkner untersucht 1930/31 die Geschichte des Regensburger Hochstiftsbesitzes Velden-Eberspoint
► 1930/31: Der Regensburger Hochstiftsbesitz Velden-Eberspoint
Die Schweden in Velden - Juni 1633
► 1933: Zum 300-jährigen Gedächtnis des Schwedeneinfalls am 19., 21. und 22 Juni 1633
Der Vilsbiburger Oberlehrer Gottfried Hertle, setzt sich 1938 mit der Geschichte von Eberspoint auseinander
Heinrich Hobmann, ein Kunstschreiner des Rokoko aus Velden an der Vils.
Er zählte nicht zu den berühmten Kunstschreinern des 18. Jahrhunderts. Geboren wurde er 1733 in Velden und war der zweite Sohn der Schreinereheleute Heinrich und Maria Hobmann, einer geborenen Brenninger.
Der Theologe, Autor und Kirchenhistoriker Georg Brenninger möchte den Veldener Kunstschreiner Heinrich Hobmann mit seiner Untersuchung der Vergessenheit entreißen, da wir in unseren kleinen Landkirchen immer wieder auf neu zu entdeckende Kostbarkeiten aus seiner Hand stoßen.
Peter Käser
Die großen Erwartungen des Einsiedlers Jakob Bernhard Matzinger, bei der Kirche in Kleinvelden vor 175 Jahren eine Eremitenklause mit Kirchlein zu errichten, hatten sich schnell zerworfen. Vieles war schon 1845 geplant und durchdacht. Genehmigungen wurden eingeholt und der Veldener Metzgermeister Sedlmayer hatte auch schon einen Grund für eine Klause mit Kapelle zur Verfügung gestellt. Dennoch war das ganze Vorhaben schnell im Sande verlaufen. Der Eremit Matzinger hatte nichts Angespartes, und er hatte kein Geld um seinen Traum von einer Klause mit Kirchlein umzusetzen.
Peter Käser
Der Weiler Vilssöhl liegt in der Verwaltungsgemeinschaft Velden, im Bistum München-Freising und gehört zum Pfarrverband Velden.
Die kleine Schlosskirche die dem heiligen Erasmus geweiht ist, steht unmittelbar an der Vils. Nicht weit davon entfernt stand das Schloß Vilssöhl, das vor 1808 bei den Grafen Von und Zu Alt- und Neufraunhofen im Besitz stand, dann aber in private Hände kam. Die bayerischen Herzöge hatten schon 1230 die Hand auf dem Besitz an der Vils. Auch die weiterführenden Urbare nennen Vilssöhl beim Herzog. Die Ottonische Handfeste 1311 brachte es vermutlich mit sich, dass sich der einfache Landadel das herzogliche Lehen aneignete – und es waren deren Viele.
Zu einem Sitz und Hofmark gehörten natürlich eine große Ökonomie, eine Mühle und eine Kirche. Sie wird als kleine gotische Anlage dem 15. Jahrhundert zugeschrieben. Eine wöchentliche Messe musste der Pfarrer von Holzhausen halten. Die Adeligen der Schleich hatten im Chorgewölbe auf einem Schlussstein ihr Stifterwappen hinterlassen. Heute ist der Stein übermalen. In der Kirche befinden sich gute Skulpturarbeiten um 1480/1500. Einer Votivtafel nach zu urteilen, hat es auch einmal eine Wallfahrt zum heiligen Erasmus von Vilssöhl gegeben.
Die Kirche ist schön restauriert und auch einmal einen Sonntagsausflug wert.
Für eine Haus- und Hofgeschichte wurden im Staatsarchiv von Landshut die Gebäude-Fassion des Steuer-Distrikts Vilssöhl von 1808, der Kataster vom Jahr 1845 und die anschließenden Umschreibhefte für alle Anwesen von Vilssöhl und dem benachbartem Holzhäusel bearbeitet.
So ergibt sich auch für einen kleinen Weiler wie Vilssöhl durch eine Nachforschung ein geschichtliches Bild, das für manchen Interessierten überraschend ist.
Peter Käser
Die Eberspointer Kirche St. Andreas fällt zusammen!
Eine Renovierung oder doch ein Neubau?
Nicht nur die Pfarrkirche St. Andreas in Eberspoint im Pfarrverband Velden verdient eine gründliche Untersuchung ihrer Historie. Der ehemalige Hochstiftsbesitz des Regensburger Bischofs an der Vils - im Bistum München-Freising, hat eine interessante über tausendjährige Geschichte vorzuweisen.
Die Kirche auf dem Burgberg war noch vor 200 Jahren dem Schlossareal integriert.
Mitte des 19. Jahrhunderts war die Kirche dem Verfall preisgegeben – und man wollte sie auch zusammenfallen lassen. Dann war ganz intensiv ein Neubau geplant. Das Hin und Her endete mit einer Restaurierung, welche die Eberspointer selbst in die Hand nahmen – das königliche Bezirksamt wollte dieses aber schon gut abgesichert wissen.
Nordöstlich von Eberspoint ist das noch ältere Alteberspoint mit einer kleinen Kapelle welche dem Hl. Laurentius geweiht ist. Auch dieses Bauwerk war schon zum Abriss freigegeben.
Verantwortungsbewusste Menschen konnten immer wieder uraltes Kulturgut schützten!
Peter Käser
Dr. Georg Schwarz aus Dingolfing, bringt 1976 den
Historischen Atlas von Bayern,
Teil Altbayern. Heft 37 heraus.
- ▪ Vilsbiburg: Die Entstehung und Entwicklung der
Herrschaftsformen im niederbayerischen Raum zwischen Isar und Rott.
Für VELDEN liefert Dr. Schwarz eine umfangreiche Geschichtsforschung.
1560 wurde das Bistum Freising visitiert. Es war eine turbulente Zeit, - die Zeit der Glaubensspaltung. Der Freisinger Bischof wollte schon genau wissen wie es auf den Pfarreien zugeht. Überprüft wurden auch die Pfarreien Velden und Ruprechtsberg. Nun stellte sich heraus, dass Zweidrittel der Veldener Kommunikanten und von den 550 Kommunikanten der Pfarrei Ruprechtsberg gar 500 in die Grafschaft Haag zum lutherischen Abendmahl gingen. Überall waren Winkelprediger unterwegs; Laien welche die „Neue Lehre“ unter das Volk brachten. Das Pfarrvolk geht zur Predigt, alsbald aber diese aus ist, laufen sie aus der Kirche, und es bleiben nur noch einige Personen in der Kirche. Gar mancher Abweichler wurde des Landes verwiesen und verlor Hab und Gut.
Peter Käser
Nachforschungen zu 500 Jahre Reformation, „Die Reformation vor der Haustüre“ (Siehe Datei - Reformation) erbrachten Ergebnisse zu Priestern welche den Zölibat missachteten, im Konkubinat in heimlichen ehelichen Verhältnissen lebten und viele Kinder hatten. Und es stellte sich heraus, dass aus so mancher Verbindung auch Söhne und Enkel der Berufung des priesterlichen Vaters folgten.
In der Pfarrkirche von Untervilslern (Pfarreiengemeinschaft Velden) steht das Grabmal das Pfarrers Michael Khemater. Er ist der Sohn des Landshuter Kaplans im Schloss (später Burg Trausnitz). Der Enkel des Schlosskaplans, Michael Erasmus Khemater ist Pfarrer von Geisenhausen. Sein Grabmal befindet sich in der Pfarrkirche von Geisenhausen. Unter Pfarrer Khemater verkaufte das Domstift Augsburg die Pfarrei Geisenhausen am 1. Juni 1605 um 17.000 Gulden an das Stift St. Martin und Kastulus in Landshut.
Peter Käser
Erlach - Markt Velden - Kirche Sankt Leonhard
Weit abgelegen vom alltäglichen Trubel, zwischen Velden und Felizenzell, befindet sich der Weiler Erlach. Die Kirche im Bistum München/Freising gehört zum Pfarrverband Velden. Das wohl älteste Zeugnis einer Besiedelung der Frühzeit, ist ein gelochtes Steinbeil, das östlich von Erlach gefunden wurde. St. Leonhard in Erlach wurde nach Darstellung des Wappens der Edlen Herren der Weitas von Winkl/Gebensbach im Chor, von diesen im 15. Jhdt. erbaut. Die kunstreiche Rokoko-Altarausstattung um 1765, stammt vom Veldener Kunstschreiner Heinrich Hobmann.
1250 Jahre Velden: Ein Festvortrag im Pfarrsaal Velden, am Mittwoch den 13. September 2023 mit dem Heimatkundler Peter Käser
Taggenau 1250 Jahre nach der frühesten Nennung von Velden als feldin am 13. September 773, führte Peter Käser im Veldener Pfarrsaal Geschichtsinteressierte in einem PowerPoint-Vortrag durch die frühesten, nicht nur durch Urkunden bestätigten Zeugnisse.