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Sitzungsarchiv Markt Velden

Weiteres Baugebiet wird auf den Weg gebracht

Archiv Velden
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Baugrundstücke sind gefragt in Zeiten günstiger Kredite und gesuchter Arbeitskräfte in der Region Landshut. In seiner Sitzung vom Mittwoch hat der Marktgemeinderat das Neubaugebiet „Am Forsteracker – Erweiterung“ auf den Weg gebracht. Dort sollen auf 19 Parzellen weitere Häuser entstehen. Gelobt wurde das Baugebiet als Chance, die beiden Vilslerner Ortsteile einmal zusammenwachsen zu lassen. Diskutiert wurde im Rahmen der Sitzung auch über Ärger wegen Plakaten außerhalb der Ortsgrenzen.

Erst vor verhältnismäßig kurzer Zeit waren in Obervilslern am Birkenberg einige neue Baugrundstücke ausgewiesen worden. Die Nachfrage nach Grundstücken in der Gemeinde ist hoch. Für das geplante Neubaugebiet „Am Forsteracker – Erweiterung“ stellte Bürgermeister Ludwig Greimel am Mittwoch die Grundzüge der Planung vor. Auf den insgesamt 19 Parzellen, die sich oberhalb der nach Hinterskirchen führenden Kreisstraße LA 33 an die bestehende Bebauung anlehnen, sollen nach den Festlegungen des künftigen Bebauungsplans generell drei verschiedene Gebäudetypen zugelassen werden: Einmal die Variante mit Erd- und Dachgeschoß als Vollgeschoß, dann eine Version mit Erd- und Obergeschoß als Vollgeschoß, aber ohne ausgebautes Dachgeschoß, und dann ein Haustyp mit einem Untergeschoß und einem Erdgeschoß im Vollausbau sowie einem ausbaufähigen Dachgeschoß – was in diesem Fall von der Dachneigung abhängig wäre. Der letzte Haustyp wäre für Hanggrundstücke vorgesehen, was für Teile des geplanten Baugebietes relevant wäre. Auf jedem Grundstück wären laut der Bauleitplanung zwei Stellplätze vorzusehen. „Das ist eine einmalige Chance, dass man die Dorfbebauung in Obervilslern zusammenführt. Man könnte in diesem Zusammenhang auch vielleicht eine Art Zentrum schaffen, was ja an der Dorfstraße als Durchgangsstraße schwierig ist“, lobte Bürgermeister Ludwig Greimel das Projekt.

Generell war man sich im Gremium einig, das Vorhaben auf den weiteren Verwaltungsweg zu schicken. Zuvor hatten allerdings Bürgermeister Greimel und Marktrat Eduard Poschinger noch über die Gehwege und Straßen im künftigen Baugebiet diskutiert. Das Areal soll generell über eine zentrale Straße erschlossen werden, die auch im nördlichen Bereich über eine T-förmige Kreuzung mit einer Verlängerung der Straße „Am Forsteracker“ an das bestehende Verkehrsnetz angebunden wird.

Platz genug für alle ?

Marktrat Poschinger wünschte sich in diesem Zusammenhang für die Planung eine klare Trennung der Straßen- und Gehwegbereiche, um zu vermeiden, dass parkende Autos Fußgänger behindern – was in anderen Veldener Baugebieten durchaus vorkomme. Bürgermeister Ludwig Greimel hielt dem entgegen, dass die vorgesehenen Straßen mit teils 6,50 Metern ohnehin sehr breit seien, also genug Platz für alle Verkehrsteilnehmer vorhanden sei. Die von Poschinger geforderte klare Abgrenzung sei nur mit Lösungen wie hohen Randsteinen zu machen – und auf solche wolle man bewusst verzichten.

Flott abgehandelt wurden im Rahmen der Sitzung mehrere kleine Bauangelegenheiten. Für den Neubau einer Doppelgarage in der Nelkenstraße in Eberspoint gab es ebenso grünes Licht wie für den geplanten Neubau eines Betriebsleiterhauses auf einer Hofstelle in Walding. Hier wurde allerdings betont, dass die weiteren Fachstellen diesen Antrag noch prüfen müssten, bevor wirklich gebaut werden kann. Eine prinzipielle Anfrage, ob in Velden bei einem Haus am Esterbergring der Bau von zwei Wohnräumen über einer bestehenden Garage denkbar wäre, sah man im Gremium unproblematisch.

Am Rande der Sitzung gab Bürgermeister Ludwig Greimel eine Information an die Räte weiter, die anschließend durchaus emotionale Reaktionen mit sich brachte. Er wies darauf hin, dass Plakatierungen im Außenbereich, also außerhalb der Ortsschilder, nicht zulässig seien und dafür Bußgelder in Höhe von 25 Euro verhängt werden – pro Plakat. Wie er weiter ausführte, sei bei der jüngsten Verkehrsschau mit der Polizei von dieser betont worden, dass man diese Angelegenheit konsequent weiter verfolgen werde. Aus Sicht der Gemeinde will man dem Problem, dass einige für Plakate gern genutzte Stellen außerhalb der Ortsschilder liegen, dadurch begegnen, dass eine Versetzung der Ortstafeln beantragt worden sei, betonte der Bürgermeister. Marktrat Johann Reiter machte seinem Unverständnis über diese Sache mit dem Hinweis Luft, dass es diesbezüglich jahrzehntelang kein Problem gegeben habe. „Es war immer Konsens, dass man nirgendwo Plakate aufhängt, wo eine Verkehrsgefährdung bestehen könnte.“ Reiter kritisierte weiter, dass er die aktuelle Linie der Polizei hier für „ganz unglücklich“ halte.

Neue Satzung für Friedhof

Informiert wurde im Zuge der Sitzung auch über Vorarbeiten für eine neue Friedhofssatzung in Velden. Darin soll künftig auch die Möglichkeit von sogenannten „Baumbestattungen“ im neuen Friedhofsteil enthalten sein. Dafür werden Rohre im Boden eingelassen, in denen maximal zwei Urnen Platz finden sollen. Auf dem Verschluss dieser Rohre könnten die persönlichen Daten der oder des Verstorbenen angebracht werden. Angedacht sind hier Gebühren von 200 Euro für zehn Jahre. Auch eine Gebührenordnung für das Abräumen und Entfernen aufgelassener Gräber soll ausgearbeitet werden. Dabei wäre vorgesehen, dass die Beseitigung eines Grabmals beispielsweise 120 Euro pro Quadratmeter kosten würde, bei der Grabeinfassung würden 70 Euro pro laufendem Meter anfallen, das Abräumen der Bepflanzung eines Grabes und das Auffüllen der Grabstelle würde dann 70 Euro kosten. Im Gremium war man sich einig, mit den vorgestellten Schwerpunkten eine Satzung auszuarbeiten.

Bürgermeister Greimel gab dem Gremium auch noch einen kurzen Sachstandsbericht zur Planung für die weitere Breitbanderschließung in der Verwaltungsgemeinschaft. Hier habe sich mittlerweile herausgestellt, dass die Gemeinde dafür eine technische Planung benötige, die sie nicht selbst erstellen könne. Ein bereits vorliegendes Fach-Angebot liege bei 40 000 Euro. Auf weitere Angebote warte man noch. „Wir müssen das machen, sonst kommen wir zu nichts“, begründete Ludwig Greimel die Notwendigkeit dieser Ausgabe. Von den Markträten bekam er freie Hand, den entsprechenden Auftrag zu vergeben.

Quelle: Vilsbiburger Zeitung - Lokalteil Velden vom 08. Juli 2019

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