Fotolia Lizenzfoto #88329980 - notepad on a table © mariakraynova

Sitzungsarchiv Markt Velden

Viele Autofahrer sind zu schnell unterwegs

Eine in der Anzahl der Themen übersichtliche öffentliche Tagesordnung hatte am Mittwoch der Marktgemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung zu behandeln. Die vorgelegten Bauangelegenheiten wurden größtenteils schnell erledigt. Etwas länger hielt man sich mit der Diskussion über die Ergebnisse der jüngsten Tempomessungen im Gemeindebereich auf, aus denen Bürgermeister Ludwig Greimel die Erkenntnis ableitete, dass es nicht wenige Autofahrer gibt, die innerorts zu schnell unterwegs sind. Deshalb warnte er, dass die Kommune eingreifen müsse, wenn keine Vernunft am Steuer einkehre.


Wer in der Vilsbiburger Straße in Velden mit 149 Stundenkilometern unterwegs ist, hat es nicht eilig, sondern kein Hirn. Und auch wenn der negative Tempo-Spitzenreiter nur ein Einzelfall ist, machte Bürgermeister Ludwig Greimel bei der Vorstellung der gesammelten Zahlen aus der kommunalen Geschwindigkeitsanzeigetafel doch die Tendenz aus, dass allgemein zu schnell gefahren werde. Vorgelegt wurden den Markträten die Zahlen aus dem Einsatz der Anzeigetafeln im vergangenen halben Jahr. Dabei seien im Neubaugebiet Kornfeld beispielsweise ungefähr 50 Prozent der Autos bis 50 Stundenkilometer gefahren, weitere 20 Prozent bis maximal 60 Stundenkilometer. Etwas weniger als ein Prozent waren mit mehr als 70 Stundenkilometern unterwegs.

In der Vilsbiburger Straße seien es bei den ortsauswärts fahrenden Autos fast 60 Prozent gewesen, die die zulässige Geschwindigkeit überschritten hätten. Auch auf der Pasbergstraße in Eberspoint sei ein hoher Anteil der Fahrzeuge zu schnell unterwegs gewesen, wie die Anzeigetafeln festhielten. Ein besseres Bild zeige sich laut Greimel lediglich in Obervilslern, wo die Anzeigetafel am Ortseingang in einer unübersichtlichen Kurve angebracht sei, was offenbar doch manchen Autofahrer bremse. „Aber auch hier waren noch Fahrzeuge mit 70, 80 oder 90 Stundenkilometern zu verzeichnen.“

Zusammenfassend schätzte der Bürgermeister die Situation so ein, dass die zulässige Geschwindigkeit in rund 50 Prozent der Fälle überschritten werde. „In der Summe wird deutlich zu schnell und auch noch gefährdend gefahren“, machte Ludwig Greimel seinem Ärger Luft. In einer vorherigen Diskussion hatte es seitens der Markträte Nachfragen gegeben, ob die Anzeigetafeln vielleicht so nah am Ortsschild platziert seien, dass noch die Außerorts-Geschwindigkeit mit in die Messungen einfließe. Von diesen Fragestellungen hielt Greimel offenkundig wenig: „In der Vilsbiburger Straße als neuralgischem Punkt sind wir weit von jedem Ortsschild weg.“


Eine klare Warnung

Gleichzeitig wurde angekündigt, dass die Kommune die Situation auf jeden Fall weiter beobachten werde. „Ich habe die Hoffnung noch nicht ganz verloren, dass vielleicht doch noch Vernunft einkehrt und sich die Leute an die Tempolimits halten. Ansonsten müssen wir anders reagieren“, warnte der Bürgermeister. Dies dürfte als Hinweis auf die Kommunale Verkehrsüberwachung zu verstehen sein, die im Markt bislang allein den ruhenden Verkehr überwacht, also Strafzettel für Falschparker verteilt. In anderen Kommunen, beispielsweise in Vilsbiburg, werden von diesem Zweckverband aber auch Blitzer am Straßenrand aufgestellt.

Einhellige Zustimmung erhielt ein Vorbescheid-Antrag der Firma Schaltbau in Velden zur Errichtung eines neuen Verwaltungs- und Sozialgebäudes der Firma. Damit könne man im Werk selbst weitere Fertigungskapazitäten schaffen, so die Argumentation. Im Gremium wurde betont, dass das Gebäude trotz seiner Dimension im Gewerbegebiet nicht störend sei. Gleichzeitig freute man sich über die solide wirtschaftliche Lage dieses heimischen Unternehmens. An der Rachelstraße in Velden hatte ein Hauseigentümer angefragt, ob eine Erweiterung seines Hauses auf dem vorhandenen Grundstück möglich wäre. Diskutiert wurde dabei zwar über die damit verbundene Erhöhung des Anbaues, allerdings wurde das Vorhaben doch im Sinne einer generell erwünschten innerörtlichen Nachverdichtung bewertet und entsprechend einstimmig befürwortet.

Im Vorfeld der Wahlen stand noch eine Personalie auf der Tagesordnung, die schon einen kleinen Blick darauf erlaubte, dass im kommenden Marktgemeinderat zwei altgediente Mitglieder nicht mehr vertreten sein werden. Wie Bürgermeister Ludwig Greimel ausführte, habe man Eduard Poschinger und Jakob Oßner gefragt, ob sie als Wahlleiter fungieren könnten – weil sie nicht mehr zur Wahl antreten. Die beiden wurden einstimmig vom Gremium bestätigt. Mit der Bemerkung „Alter vor Schönheit“ übernahm dabei Jakob Oßner die Position des stellvertretenden Wahlleiters. Humorvoll wies er gleichzeitig darauf hin, dass damit natürlich die lange Marktrats-Zugehörigkeit des in dieser Sitzung nicht anwesenden Eduard Poschinger gemeint gewesen sei.

Am Rande der Sitzung berichtete Dritter Bürgermeister Josef Tafelmeier noch von der jüngsten Fahrt einer Veldener Delegation in die französische Partnerstadt Aigrefeuille und zeigte sich begeistert über die dortige Gastfreundschaft.

Quelle: Vilsbiburger Zeitung - Lokalteil Velden vom Samstag, den 15. Juni 2019

Zurück