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Sitzungsarchiv Markt Velden

Pressebericht Sitzung Marktgemeinderat Velden vom 11. Mai 2016

Grundsätzliche Überlegungen für ein Parkdeck
Zwei Etagen Parkplätze, eine Etage mit Büro- und Praxisräumen – Diskussion über Fassade

Das erste Großprojekt im Rahmen des Ortsentwicklungskonzepts für die Marktgemeinde nimmt Gestalt an: Auf der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates wurden erste Planungen für ein Parkdeck mit Büro- und Praxisräumen an der Stelle des bisherigen Parkplatzes an der Jahnstraße vorgestellt.

 

Wie Bürgermeister Ludwig Greimel dabei betonte, seien diese Planungen nur als erste Grundlage zu verstehen, Details müsse man erst im weiteren Verlauf der Realisierung festlegen. Speziell die von Architekt Peter Byrne vorgeschlagene moderne Fassadengliederung mit Lamellen führte im Gremium auch zu skeptischen Wortmeldungen. Rund 85 Stellplätze für Autos können nach den am vergangenen Mittwoch vorgestellten Planungen mit dem zweigeschossigen Parkhaus im Herzen der Marktgemeinde realisiert werden – der aktuell an dieser Stelle an der Jahnstraße vorhandene Freiluft-Parkplatz bietet nur einen Bruchteil dieser Kapazität. Angefahren werden könnte die untere Parketage von der Jahnstraße her, die obere von der etwas höher liegenden Bahnhofstraße aus. Aber nicht nur Parkraum will man mit dem neuen Großgebäude schaffen, das machte Planer Peter Byrne aus Dorfen den Markträten anhand der vorgestellten Planzeichnungen deutlich: Auch rund 1200 Quadratmeter Büro- und Praxisflächen werden auf die beiden Parketagen aufgesetzt. „Es ist eine schwierige Aufgabe, die unterschiedlichen Funktionen eines Parkdecks und von Büroflächen in ein Gebäude zu packen“, räumte Byrne dabei offen ein.  Seine Lösung, um das Bauwerk dadurch nicht zu massiv erscheinen zu lassen, ist eine vorgehängte durchgehende Lamellenkonstruktion. Dadurch erreiche man gleich mehrere gewünschte Ziele: Zum einen die optische Gliederung des sonst zu massigen Baukörpers, zum anderen die Verkleidung und Sicherung der beiden ansonsten offen gebauten Parkdecks. „Durch die offene Bauweise ist die Lüftung kein Problem, die Lamellen dienen als Absturzsicherung. Bei geschlossenen Wänden müsste eine Lüftungsanlage eingebaut werden“, erfuhren die Markträte. Die genaue Farbe und Form der Lamellen sei zum gegenwärtigen Status der Planungen völlig offen, hob Peter Byrne hervor. Generell solle das Gebäude aber optisch nicht nur ein Parkdeck mit aufgesetztem Bürokomplex sein, machte der Architekt den Anspruch der Planung deutlich. Auch Bürgermeister Ludwig Greimel betonte den momentan noch vagen Charakter der Pläne: „Wir brauchen eine gewisse Vorstellung von dem Vorhaben, bevor wir weitermachen können – das soll mit den vorgestellten Plänen erreicht werden.“ Die früher für das Projekt teilweise genutzte Bezeichnung „Parkscheune“ habe man mittlerweile ad acta gelegt, vielmehr solle das Gebäude einen städtebaulichen Aufbruchs-Charakter symbolisieren. Greimel brach in seiner Einschätzung des Vorhabens eine Lanze für die Kombination aus Parkdeck und Bürofläche: „Den Platz nur für Parkplätze zu nutzen, wäre eine Vergeudung dieses wertvollen Raumes.“ Vom Gelände her, das an dieser Stelle teilweise leicht abfallend ist und eine Senke bildet, sei der Standort optimal. „Man braucht dadurch keine Rampen oder Auffahrten, das Gebäude wird trotz allem kein Klotz, der den Ort dominiert“, warb der Bürgermeister für die vorgestellten Grundzüge des Projekts. Laut der Zahlen des Planers wird das Park-Büro-Gebäude an der höchsten Stelle neun Meter hoch, an der niedrigsten ein wenig höher als sieben Meter. Naheliegenderweise bestand bei den Ratsmitgliedern Gesprächsbedarf über die vorgestellten Planungen, vor allem in Sachen Lamellen- Fassade. Evi Härtl (FW) bekannte, dass ihr die vorgestellte Gebäudegestaltung zu modern erscheine. Ihr Fraktionskollege Eduard Poschinger ging weiter und forderte, dass man sich bei der Fassade etwas anderes überlegen müsse. Jakob Oßner (CSU) hielt die moderne Gestaltung jedoch durchaus für eine Option: „Moderne Städte zeichnen sich dadurch aus, dass moderne und historische Gebäude  gleichermaßen vorhanden sind.“ Johann Reiter (FW) fragte nach wegen der Dachform, zumal Flachdächer vor Undichtigkeiten nicht sicher seien. Dazu meinte Peter Byrne, es sei aktuell zwar im Plan ein Flachdach eingezeichnet, daraus könne jedoch durchaus noch ein leichtes Pultdach werden. In diesem Zusammenhang wurde nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Planungen Vorschlags-Charakter haben, die Fassade noch nicht endgültig ist und weitere Details noch ausgearbeitet werden müssen. „Außerdem hat bei der endgültigen Festlegung der Gestaltung auch die Städtebau- Stelle der Regierung von Niederbayern etwas mitzureden, weil wir von dort schließlich Fördergelder erwarten“, machte Bürgermeister Ludwig Greimel noch deutlich. Eine förmliche Abstimmung über die Planungen erfolgte im Marktgemeiderat vor diesem Hintergrund nicht, die Planungen werden zunächst als generelle Diskussions- und Planungsgrundlage verwendet.

Quelle: Presse der Vilsbiburger Zeitung - Lokalteil

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