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Sitzungsarchiv Markt Velden

Der Markt hilft bei der Uhren-Reparatur

Archiv Velden
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Uhr und Läutwerk am Kirchturm werden saniert – Sitzung des Gemeinderates


Mit einer Vielzahl von Themen hatten sich die Markträte auf ihrer jüngsten Sitzung am Mittwoch zu beschäftigen, bevor sie sich in die Osterfeiertage verabschieden konnten. Im Mittelpunkt standen dabei mehrere Zuschussanträge, unter anderem für die Sanierung von Uhr und Läutwerk am Veldener Kirchturm. Aber auch die Frühjahrs-Aktivitäten der lokalen Bauherren bescherten dem Rat mehrere Anträge und Voranfragen, die zu behandeln waren.

In Zeiten von Smartphone und Co. ist es keine große Schwierigkeit mehr, sich mit der aktuellen Zeit zu versorgen. Dennoch bleibt für viele Bürger der Blick zur Kirchturmuhr eine liebe Gewohnheit, dazu schlägt auch noch akustisch vom Turm her die jeweilige Stunde als zusätzlicher Service. Wie Bürgermeister Ludwig Greimel am Mittwoch deutlich machte, benötigen allerdings Uhr und Läutwerk am Veldener Kirchturm eine Reparatur, mit rund 11 000 Euro soll beides zu Buche schlagen. Von der Pfarrei lag dem Markt ein Zuschussantrag vor. „Eine überall einsehbare Uhr gehört gewissermaßen zur Grundausstattung jeder Gemeinde, damit handelt es sich ja praktisch um eine öffentliche Uhr“, warb Bürgermeister Ludwig Greimel dafür, hier etwas über die sonst bei kirchlichen Förderungen vorgesehenen fünf Prozent Kostenbeteiligung hinaus zu gehen. Bei zwei Gegenstimmen schloss sich die Mehrheit des Gremiums dieser Einstellung an, der Markt wird dementsprechend die Reparatur der Uhr komplett zahlen.
 
Ein weiterer Zuschussantrag war der Marktgemeinde vom FC Eberspoint zugegangen. Der Verein will das Hauptspielfeld vor Ort mit einer neuen Beregnungsanlage ausstatten, außerdem soll ein Rasenmäher-Roboter angeschafft und eine Rampe zur besseren Erreichbarkeit des Tennisheims gebaut werden. Rund 40 000 Euro dürften die Maßnahmen insgesamt kosten. Die Räte votierten einstimmig dafür, hier den üblichen Zuschuss von 20 Prozent zu gewähren. Allerdings schränkte Bürgermeister Ludwig Greimel ein, dass man für eine Auszahlung der Fördersumme noch im Jahr 2019 keine Garantie übernehmen könne. „Der Antrag ist erst dieser Tage eingegangen, dementsprechend ist im Haushalt der Marktgemeinde noch kein Geld dafür eingeplant.“
 
Für die Bogenbergstraße will die Gemeinde einen Bebauungsplan aufstellen, um dort ein kleines Baugebiet für Wohngebäude zu ermöglichen. Wie Bürgermeister Greimel ausführte, habe es vor Jahrzehnten schon den Plan gegeben, die Bogenberg- und die Spitzbergstraße zu verbinden. Dieser Lückenschluss werde zwar auch mit dem neuen Baugebiet noch nicht realisiert, weil dazu ein notwendiges Grundstück fehlt, aber ein Stück weiter geführt wird die Bogenbergstraße doch. Das Gremium stimmte einhellig dafür, hier in die entsprechende Bauleitplanung einzusteigen.
 
Kontrollen gegen die Unvernunft
 
„Die Geschwindigkeit mancher Autofahrer im Ortsbereich ist ein leidiges Thema“, klagte Bürgermeister Ludwig Greimel am Rande der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates am Mittwoch. Er sagt dies vor dem Hintergrund zuvor ausgewerteter Ergebnisse von Tempomessungen mit der Anzeigetafel der Gemeinde in der Industriestraße in Velden. Dabei waren laut Bürgermeister Greimel 28 Prozent der Fahrzeuge schneller als erlaubt unterwegs. Spitzenreiter sei ein Auto mit fast 120 Stundenkilometern gewesen, insgesamt waren 17 Fahrzeuge an dieser Stelle mit über 100 Stundenkilometern unterwegs – größtenteils am hellichten Tag. „Das ist kein Spaß mehr, sondern gemeingefährlich“, machte Greimel seinem Unverständnis Luft. Man werde noch die übrigen Ergebnisse der eingesetzten Anzeigetafeln auswerten, wenn dabei ähnlich dramatische Ergebnisse herauskämen, werde man wahrscheinlich den Einsatz der Kommunalen Verkehrsüberwachung auch auf den fließenden Verkehr ausweiten müssen. Bislang kontrollieren die Überwacher im Ortszentrum, wer falsch parkt. Marktrat Albert Lohmeier bat in diesem Zusammenhang darum, weitere Schritte mit der Polizei abzustimmen und diese auch die Geschwindigkeit kontrollieren zu lassen. „Das ist eine hoheitliche Aufgabe und die Kommunale Verkehrsüberwachung ist ein betriebswirtschaftlich organisiertes Unternehmen“, kritisierte er.

Design für Schriftstücke

Auch mit Fragen von Optik und Graphik hatten sich die Markträte am Mittwoch zu beschäftigen. Die Verwaltung hatte nämlich Entwürfe für eine neue „Corporate Identity“ bei Schriftstücken und Veröffentlichungen des Marktes in Auftrag gegeben – also das optische Erscheinungsbild des Marktes nach außen. Man entschied sich für eine Entwurfsvariante, die das bereits bestehende Velden-Logo verwendet und um eine jeweils quer über Dokumente verlaufende geschwungene grüne Linie erweitert, was die Lage Veldens auf einem Hügel versinnbildlichen soll. Und nachdem dieser Hügel über dem Tal Vils gelegen ist, wird beispielsweise bei Briefbögen noch unterhalb des Logos eine geschwungene blassblaue Linie als Hintergrundbild verwendet, die den Flusslauf symbolisieren soll. „Die Schriftstücke sollen durch farbige Akzente anders gestaltet werden“, begründete Bürgermeister Ludwig Greimel die Neuerungen. Im Gremium, das die Vorschläge einstimmig absegnete, herrschte allgemeines Wohlwollen. „Das ist modern und ganz schick“, lobte Markträtin Diana Reichvilser die Entwürfe. Albert Huber gefiel die „klare Linie“.
 
„Die Kindergärten nehmen Formen an“, informierte Bürgermeister Greimel das Gremium. Demnach sei man mit den Umbauarbeiten beim Kindergarten in Eberspoint sehr weit und außerdem gut im Zeitplan, so dass man guter Dinge sei, den Kindergarten wie vorgesehen im Sommer beziehen zu können. Greimel informierte außerdem darüber, dass sich das Team des neuen Veldener Kindergartens dafür ausgesprochen habe, die Einrichtung „Kindergarten am Kornfeld“ zu nennen. Die Gruppen könne man dann nach Wiesenblumen benennen.
 
Eine ganze Reihe von Bauanträgen und Bauvoranfragen war im Rahmen der Sitzung zu beraten. Die Erweiterung einer Kfz-Werkstätte in Hackenkam passierte das Gremium einstimmig, ebenso der Bau einer landwirtschaftlichen Mehrzweckhalle in Zweifurth und die Erweiterung eines Wohnhauses in Guntersberg. Etwas mehr Diskussionsbedarf gab es bei der Frage einer Befreiung von Festlegungen des Bebauungsplans für ein Grundstück am Dinkelring in Velden. Dazu erläuterte Bürgermeister Ludwig Greimel, dass man Abweichungen bei der Dachneigung und der Überdachung einer Terrasse durchaus mittragen könne, aber unter einer Aufschüttung von Gelände um eineinhalb Meter samt entsprechender Stützmauer leide die Nutzbarkeit der unterliegenden Grundstücke. Dort wären ursprünglich sechs Wohneinheiten geplant gewesen, was aber an Einsprüchen der Nachbarn gescheitert sei. Einstimmig sprach sich das Gremium dafür aus, die Dachneigung und das Terrassendach zu akzeptieren, die Aufschüttung jedoch nicht.
 
Bei der Bauvoranfrage für den Um- und Ausbau einer Tankstelle in der Landshuter Straße wies Bürgermeister Greimel darauf hin, dass prinzipiell nichts gegen das Vorhaben spreche, man müsse allerdings die Pläne wasserrrechtlich wegen möglichen Hochwassers abklären. Die Pläne zur Erweiterung eines Betriebs in Mariaberg werden wegen der Lage im Außenbereich an das Landratsamt weitergeleitet, seitens der Gemeinde wurden die entsprechenden Planungen einstimmig befürwortet. Ebenfalls befürwortet wurde der Bau einer dreiteiligen Reihenhausanlage in der Bogenbergstraße in Velden.
 

Quelle: Vilsbiburger Zeitung – Lokalteil Velden vom 23. April 2019

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