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Sitzungsarchiv Markt Velden

Bescheid zur finanziellen Förderung des Breitbandausbaus ist da

Seit Mai 2018 bemüht sich die Verwaltungsgemeinschaft, den Breitbandausbau im Bereich Velden, Neufraunhofen und Wurmsham voranzubringen. Im April kann der Ausbau jetzt offenbar beginnen: Wie Bürgermeister Ludwig Greimel und sein Neufraunhofener Kollege Anton Maier in den jüngsten Sitzungen des jeweiligen Gemeinderats erläuterten, ist am 23. Dezember der endgültige Zuwendungsbescheid gekommen. Damit erhalten 434 Haushalte und 45 Unternehmen endlich in absehbarer Zeit einen schnellen Internetzugang.

„Nach intensivem Drängen der Verwaltungsgemeinschaft Velden, des Büros Corwese sowie mit Unterstützung von MdB Florian Oßner hat die atene Komm GmbH den Zuwendungsbescheid für den Ausbau der Breitbandversorgung im Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft Velden jetzt erteilt“, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde Neufraunhofen. Der Bewilligungszeitraum geht bis zum 31. Dezember 2023. Der Bund gewährt damit eine Anteilsfinanzierung mit einer Förderquote von 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben bis zu einer Höhe von rund 4,7 Millionen Euro. Jetzt bemüht sich die VG noch um die Zuschüsse des Freistaats, was aber nach der Zusage aus Berlin als Formsache gilt.

Der Förderbescheid wurde in Velden dringend erwartet. Denn die Energie Südbayern (ESB), die in Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber M-Net bei der Ausschreibung des Glasfaser-Ausbaus das beste Angebot vorgelegt hatte, hat den Baubeginn für das neue Glasfasernetz im Frühjahr 2022 eingeplant. „Hätten wir den Zuwendungsbescheid nicht rechtzeitig bekommen“, sagte der Breitband-Experte im Veldener Rathaus, Michael Holletzek, „dann hätten die vielleicht ihren Bautrupp woanders eingesetzt.“ Die Bauabschnittseinteilung im ganzen Ausbaubereich soll in Kürze festgelegt werden.

Glasfaseranschluss für 434 Haushalte und 45 Firmen

Im Rahmen der Baumaßnahme werden im Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft Tiefbauarbeiten auf einer Länge von 112 Kilometer notwendig. Dabei werden 230 Kilometer Leerrohre und 271 Kilometer Glasfaser eingebaut. Nach Ende der Maßnahme werden im Projektgebiet 434 Haushalte und 45 Unternehmen zuverlässig mit einem Datenstrom von einem Gigabit pro Sekunde versorgt. In der Gemeinde Velden sind davon 300 Haushalte betroffen, in der Gemeinde Neufraunhofen 48 Haushalte und in der Gemeinde Wurmsham 81 Haushalte. Die Arbeiten sollen nach etwa zwei Jahren und somit Ende 2023 fertiggestellt sein.

Der Gesamtausbau kostet nach aktuellem Planungsstand rund 9 Millionen Euro. Die drei Gemeinden müssen voraussichtlich Eigenmittel von etwa 900 000 Euro aufbringen, die nach dem Verhältnis der versorgten Haushalte aufgeteilt werden.

Wie Michael Holletzek weiter erläuterte, ist das Bundesförderprogramm ein sehr aufwendiger Verwaltungsvorgang, „den wir ohne die Beratungsleistung des Fachbüros Corwese vermutlich gar nicht bewältigt hätten“. Erschwerend kam hinzu, dass die Verwaltungsgemeinschaft 2018 bei einem Interessenbekundungsverfahren einen Vorschlag der Telekom erhalten hatte, der allerdings sehr teuer war. Bürgermeister Greimel sprach in der Sitzung des Marktgemeinderats Velden am Mittwochabend von einem fünfstelligen Betrag pro Anschluss.

Und weil damals auch die Zuschüsse noch nicht so üppig waren, machte die VG den Vorschlag, den Leitungsbau selbst zu übernehmen und damit Kosten zu sparen. „Dieser Vorschlag war aber damals in den Förderrichtlinien nicht vorgesehen“, erzählte Holletzek, „deshalb kamen wir einfach nicht weiter“. Schließlich hat man sich entschlossen, im August 2019 doch einen standardisierten Zuschussantrag zu stellen. Nachdem die geforderte Markterkundung gemacht war, folgte im August 2020 der vorläufige Zuwendungsbescheid – also die Erlaubnis, das Projekt konkret auszuschreiben.

Vier Wochen später wurde das Vorhaben ausgeschrieben und im Mai 2021 wurde die Gemeinschaft ESB/M-Net als bester Anbieter ermittelt. Nur konnte man ohne den endgültigen Zuwendungsbescheid den Auftrag nicht erteilen.

„Was lange währt, scheint endlich gut zu werden“, stellte Bürgermeister Ludwig Greimel am Mittwochabend in der Sitzung des Marktgemeinderats Velden fest und ließ sich vom Rat die Zustimmung erteilen, die erforderlichen Verträge abzuschließen. „Die Botschaft ist: Wir beginnen im April mit dem Ziel der Komplettabdeckung zu deutlich günstigeren Bedingungen als im ersten Anlauf.“

Quelle: Vilsbiburger Zeitung - Lokalteil Velden vom 14. Januar 2022

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