Spatenstich für neues Schaltbau-Werk in Kreuz
von Arnold
Ein großer Tag in der Geschichte der Firma Schaltbau und der Marktgemeinde Velden wurde am Montag, 23. November 2020 allenthalben gewürdigt: Mit dem offiziellen ersten Spatenstich starteten die Bauarbeiten für ein neues Produktionswerk des Gleichstromtechnologie-Spezialisten. Mit dem besonders auf Nachhaltigkeit und modernes Energie-Management ausgerichteten Werk will man sich bei Schaltbau auf dem wachsenden Markt der Elektromobilität etablieren. Bürgermeister Ludwig Greimel und Landrat Peter Dreier würdigten im Rahmen des Festaktes auf dem künftigen Werkgelände das Bekenntnis zum Standort.
Mit Produkten der Firma Schaltbau dürften die allermeisten Bürger bereits in Kontakt gewesen sein – jedenfalls im übertragenen Sinne: Das Unternehmen gehört nach eigener Aussage „mit einem Jahresumsatz von etwa 500 Millionen Euro und mit etwa 3000 Mitarbeitern zu den international führenden Anbietern von Systemen und Komponenten für die Verkehrstechnik und die Investitionsgüterindustrie“. Vor allem im Bahnbereich sind die elektrotechnischen Bauteile von Schaltbau bislang wichtige Komponenten von Schienenfahrzeugen aller Art. Die Kompetenz von Schaltbau in der dafür verwendeten Gleichstromtechnik spielt künftig auch in der Elektromobilität eine zentrale Rolle. Entsprechend setzt man bei Schaltbau auf neue Märkte: „Wir wollen den Umsatz der Schaltbau GmbH in den nächsten fünf, sechs Jahren nahezu verdoppeln“, kündigte Vorstandsvorsitzender Dr. Albrecht Köhler am Montag im Rahmen des Spatenstichs an.
Das Werksgebäude als Aushängeschild
Wichtig seien dem Unternehmen beim Bau des neuen Produktionsstandortes in Velden auch die Rahmenbedingungen von dessen künftigem Betrieb: Ökologisch und nachhaltig zu produzieren sei künftig maßgeblich, wurde betont. „Das Gebäude ist der Footprint einer Firma“, meinte Köhler dazu noch. Man könne heutzutage nicht einfach eine Schachtel als Fabrik hinstellen. „Das Gebäude ist ein Aushängeschild gegenüber Kunden, Mitarbeitern und Politik.“
Dass in dem neuen Werk, das etwa dreimal so groß wird wie die bestehende Schaltbau-Niederlassung in Velden, eine Vielzahl innovativer industrieller Konzepte umgesetzt werden soll, hatten zu Beginn der Spatenstich-Feier die Geschäftsführer Dirk Konrad und Michael Leuchte deutlich gemacht. So werde das Werk unter anderem über eine Zwei-Megawatt-Photovoltaikanlage verfügen und über ein internes Gleichstromnetz. Insgesamt soll die Produktion vor Ort künftig ohne den Ausstoß von CO2 erfolgen, wurde angekündigt. Die Tanks der Sprinkleranlage werden im Zuge der nachhaltigen Energielösungen als Energiespeicher genutzt, erfuhren die Teilnehmer am Spatenstich noch. „Wir nutzen am Standort Energie und Technologie, die wir auch den Kunden verkaufen wollen“, fasste Dirk Konrad die Anstrengungen zusammen.
Michael Leuchte fügte in diesem Zusammenhang noch an, dass es aktuell nicht nur um Energiewende oder Mobilitätswandel gehe, sondern auch um die Nachhaltigkeit. Dass das neue Schaltbau-Werk in Velden gerade dafür stehen soll, wurde im Zuge des Spatenstichs am Montag mehrfach von den Rednern deutlich gemacht.
Sichere Arbeits- und Ausbildungsplätze
Vorstandsmitglied Dr. Jürgen Brandes betonte, man sei überzeugt davon, dass der Ausbau des Standortes Velden eine gute Entscheidung sei. „Ich war vom Standort hier bei meinem ersten Besuch wegen der Menschen begeistert“, bekannte er. Der Neubau zeige, dass das Unternehmen Bekenntnis und Verpflichtung der Mitarbeiter hier zu schätzen wisse. Entsprechend freue man sich, hier nicht nur einfach das Werk Velden ein wenig zu erweitern. Eine wichtige Möglichkeit vor Ort sei es im Zuge des neuen Werkes, Energie vor Ort zu erzeugen und gleich zu nutzen. „Wir hoffen dabei auch auf Interesse an der Firma als technische Einrichtung“, warb er um künftigen technologischen Austausch.
Seitens der Firmen-Führungskräfte wurde mehrfach die gute Zusammenarbeit mit Landkreis und Marktgemeinde gelobt. Gleichzeitig wies Geschäftsführer Dirk Konrad auch auf die gesellschaftlichen Vorteile der Schaltbau-Investition hin: „Das Werk sichert langfristig hochwertige Arbeits- und Ausbildungsplätze. Es ist ein Meilenstein für Schaltbau.“
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Markt Veldens erster Bürgermeister Ludwig Greimel -
Landrat Peter Dreier -
Schaltbau-Geschäftsführer Dirk Konrad -
Schaltbau-Geschäftsführer Michael Leuchte -
Dr. Jürgen Brandes, Vorstandsmitglied der Schaltbau AG -
Dr. Albrecht Köhler, Vorstandssprecher der Schaltbau AG -
Gruppenfoto des Spatenstichs zum Neubau der Schaltbau GmbH an der B388 in Velden -
Baugelände der Fa. Schaltbau GmbH mit Blick auf Kreuz
Lob und Dankbarkeit von der Politik
Das wird ein Leuchtturmprojekt für den Landkreis Landshut und den Markt Velden“, betonte Landrat Peter Dreier in seinem Grußwort am Montag anlässlich des Spatenstichs für das neue Schaltbau-Werk. Es gebe neben Corona auch noch gute Nachrichten in diesen Zeiten, meinte der Landrat mit Blick auf die Investition des Unternehmens. Dabei sei es nicht selbstverständlich, dass man sich heute für den Standort Deutschland entscheide. „Ich freue mich, dass die Kommunalpolitik einen Beitrag zur Standortentscheidung leisten konnte“, unterstrich Peter Dreier. Im bisherigen Planungs- und Genehmigungsprozess habe man manche bürokratische Vorgänge beschleunigen können. Der Landrat würdigte die Schaltbau-Planungen für ein „innovatives Werk der Zukunft, das der Region Chancen und Arbeitsplätze bringt“
„Meilenstein für den Markt Velden“
Bürgermeister Ludwig Greimel, der neben einer Reihe von Marktgemeinderäten als Vertreter der lokalen Politik am Festakt teilnahm, sprach am Montag von einem „Meilenstein für den Markt Velden“. Die Firma Schaltbau habe schon das bisherige Werk kontinuierlich ausgebaut und hochwertige Arbeitsplätze geschaffen. Das aktuelle Projekt biete ein Umfeld für Mitarbeiter, das seinesgleichen suche und stelle einen Quantensprung in der Entwicklung dar. „Die Entscheidung für das neue Werk war nicht immer einfach. Heute danken wir für das Bekenntnis zum Standort Velden“, freute sich der Bürgermeister. Es sei sehr wohl notwendig, Standortfaktoren zu analysieren und abzuwägen, fügte Greimel an. Dabei spreche für den niederbayerischen Standort, dass man in Velden die Sicherheit für absolute Qualität habe. Auch die Verkehrsanbindung, die direkt über die Bundesstraße 388 realisiert werde, sei ein Plus: „Von hier aus kann man gute Produkte schnell auf den Markt bringen.“ Die Chancen für Schaltbau überwiegen die Risiken bei weiten, meinte Ludwig Greimel vor diesem Hintergrund. Wie das Unternehmen mitteilte, fertigt und entwickelt die Schaltbau GmbH im neuen Werk in Velden elektromechanische Komponenten wie Schütze, Stecker und Schaltsysteme für vielfältige Gleichstromanwendungen in der Industrie, der Bahn und in den neuen Märkten wie etwa der Elektromobilität.
Vilsbiburger Zeitung – Lokalteil Velden vom 25. November 2020