Finanzhilfen für Vereine und die Kirche
Sitzung des Marktgemeinderates – Warnung vor Defizit bei Mittagsbetreuung
Aus der Sitzung des Marktgemeinderates vom 17. Januar 2024
Zur ersten Sitzung des neuen Jahres kamen am vergangenen Mittwoch die Mitglieder des Marktgemeinderates im neuen Bürgersaal zusammen. Auf der Agenda standen an diesem Abend unter anderem Zuschussanträge des TSV Vilslern und des TSV Velden. Außerdem gewährte die Gemeinde eine Finanzhilfe für eine notwendige Sanierung der Kirche in Kleinvelden. Hier warnte der Bürgermeister davor, dass es für solche Vorhaben künftig finanzielle Engpässe seitens der Kirche geben könnte.
Die Förderung des Vereinslebens vor Ort durch die Kommune ist nicht nur mit Wohlwollen verbunden, sondern manchmal auch mit Geld. Gerade Sportvereine haben oft umfangreiche Investitionen zu schultern und der Markt hilft ihnen dabei mit Zuschüssen. So hatte der TSV Vilslern einen Antrag vorgelegt, für die Erneuerung der Stockbahnen und eine neue Flutlichtanlage am Bolzplatz Förderung zu bekommen. Insgesamt wird dafür mit Kosten von rund 62 000 Euro gerechnet. Auf der Sitzung wurde einstimmig beschlossen, dass der Markt dafür den üblichen Zuschuss von 20 Prozent gewährt.
Ebenso einstimmig wurde finanzielle Unterstützung für den TSV Velden im gleichen Umfang beschlossen. Dort soll eine Flutlichtanlage erneuert werden, die Kosten dürften sich dabei auf rund 30 000 Euro belaufen. Der Fensteraustausch im Hauptgebäude dürfte mit 50 000 Euro zu Buche schlagen, die Sanierung der Tennisplätze mit 60 000 Euro. Außerdem soll für rund 1200 Euro eine Putzmaschine angeschafft werden.
Von der Pfarrei lag ein Zuschussantrag für die Filialkirche St. Lambert in Kleinvelden vor. Dort müssen im Dachstuhl einige Balken repariert und Teile des Daches saniert werden, um Schäden durch eindringende Feuchtigkeit zu verhindern, wie Bürgermeister Ludwig Greimel informierte. Die Gesamtkosten für diese Notmaßnahme zur Sanierung der Kirche liegen bei knapp 30 000 Euro, das Gremium gewährte hierfür einstimmig einen kommunalen Zuschuss von fünf Prozent der Kosten. Allerdings gingen die Debatte und die Informationen in dieser Sache auch in eine allgemeine Richtung: Der Bürgermeister berichtete von einem unlängst stattgefundenen Infobesuch des regional zuständigen Weihbischofs Wolfgang Bischof, bei dem dieser angesprochen habe, dass aufgrund der schwieriger werdenden Finanzlage von Kirchenseite für solche Baumaßnahmen an Nebenkirchen weniger Geld zur Verfügung stehen dürfte. „Kirchen sind Ausdruck bayerischer Lebens- und Kulturform – ihr Unterhalt muss aber auch finanziert werden können“, gab Ludwig Greimel zu bedenken. Am Beispiel der Kirche in Kleinvelden meinte er, sie sei zwar nicht groß, berge aber einige wichtige Kunstschätze. Aus dem Gremium kam die Anregung, man müsse sich auf eine solche finanzielle Entwicklung vorbereiten und eine generelle Linie für solche Angelegenheiten finden.
Beratungen über höhere Gebühren kommen
Als Information für das Gremium sprach der Bürgermeister im Rahmen der Sitzung auch noch die Mittagsbetreuung an der Schule an. Dort zeichne sich ein Defizit ab. „Die Betreuung wird als attraktiv angesehen und hat großen Zuspruch – aber auch ein steigendes Defizit.“ Von einem Fehlbetrag in Höhe von rund 2300 Euro im Jahr 2020 habe sich die Finanzierungslücke auf knapp 32 000 Euro im Jahr 2023 erhöht. Vor diesem Hintergrund wurde angekündigt, dass man auf der nächsten Sitzung des Marktgemeinderates über eine Gebührenerhebung beraten müsse, um das Defizit wieder decken zu können.
Aus dem Budget der ILE (Integrierte ländliche Entwicklung) Bina-Vils erhält Velden einen Zuschuss von 7500 Euro für den Barfußpfad an der Kneippanlage, außerdem wird eine Kampagne der Feuerwehr Velden zur Personalgewinnung gefördert.
Für den neuen Geh- und Radweg von Eberspoint nach Margarethen entlang der Kreisstraße LA 1 war eine Vereinbarung mit dem Landkreis zum künftigen Unterhalt zu beschließen. Der Landkreis hat den Weg gebaut, die Kommunen entlang der Trasse hatten sich im Vorfeld um den Grunderwerb gekümmert, erläuterte Bürgermeister Ludwig Greimel. Dabei habe Velden den Vorteil gehabt, dass es keine privaten Grundstücksanlieger gegeben habe. Die Vereinbarung mit dem Landkreis Landshut wurde einstimmig beschlossen.
In einem kurzen Rückblick auf 2023 sprach der Bürgermeister zu Beginn der Sitzung von einem erfolgreichen Jahr, insbesondere mit Blick auf Investitionen in die Infrastruktur. „Lassen wir uns überraschen, welche Herausforderungen uns heuer erwarten“, fügte Greimel noch an.
Quelle Vilsbiburger Zeitung vom 29.01.2024