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Schaltbau bleibt in Velden - wichtige wirtschaftliche Weichenstellung

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Firma Schaltbau informiert im Marktgemeinderat über Pläne für neuen Firmensitz

So soll die Fassade des künftigen Schaltbau-Werks an der Bundesstraße 388 bei Velden aussehen. Foto: Schaltbau GmbH
So soll die Fassade des künftigen Schaltbau-Werks an der Bundesstraße 388 bei Velden aussehen. Foto: Schaltbau GmbH

Aus der Sitzung des Marktgemeinderates Velden vom 28. Oktober 2020

Ein Wirtschafts-Vorhaben mit enormer Tragweite für den Markt und die gesamte Region wurde am vergangenen Mittwoch auf der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates offiziell präsentiert: Die Firma Schaltbau plant einen Umzug und die Vergrößerung ihres Betriebsstandortes. Der neue Schaltbau-Firmensitz an der Bundesstraße 388 soll nicht nur modernsten fabrikationstechnischen und ökologischen Ansprüchen genügen, sondern auch dreimal so groß werden wie das bisherige Werk – Arbeitsplatz-Mehrung inklusive.

„ Es wird mit Spannung erwartet, was die Firma Schaltbau bei uns vorhat“, schickte Bürgermeister Ludwig Greimel in der Sitzung der Präsentation der entsprechenden Planungen voraus. Immerhin sei die Firma der größte Arbeitgeber in der Marktgemeinde. Und wie im anschließenden Verlauf der Sitzung deutlich wurde, möchte man bei Schaltbau deutlich wachsen am Standort: Immerhin verdreifacht werden soll die Größe der Produktionsstätte, die an der Bundesstraße 388 zwischen Kreuz und Bruck entstehen wird. Dass man dabei auch einen straffen Zeitplan verfolgt, hatte Bürgermeister Greimel ebenfalls deutlich gemacht: Demnach rechnet man mit einem Produktionsstart im September 2022. „Das wird ein Highlight – nicht nur für den Standort Velden, sondern für den Industriestandort Deutschland“, zeigte sich Bürgermeister Greimel überzeugt und äußerte gleichzeitig Dankbarkeit für das solchermaßen gezeigte Bekenntnis zum Standort Velden.

Wie Schaltbau-Geschäftsführer Dirk Konrad erläuterte, sei das angestammte Geschäftsfeld der Firma im Bahnsektor von Umsatzrückgängen wegen Corona geprägt. Aber man setzt bei Schaltbau parallel dazu auf ein ausgesprochen zukunftsträchtiges Geschäftsfeld: die Elektromobilität. Hier kommt der Firma ihre bislang vor allem als Bahn-Spezialist erworbene Kompetenz in der Gleichstromtechnik zugute. „Elektromobilität läuft mit Gleichstrom – und wir sind Spezialisten für Schalter in dieser Stromtechnik“, erläuterte Dirk Konrad die guten Zukunftsperspektiven für Schaltbau. Diese hatte man bereits im Sommer anlässlich eines Besuchs von Wirtschaftsminister Aiwanger am Standort in Velden so vorgestellt. Und die wirtschaftlichen Prognosen in diesem Segment sind gut, das machte Dirk Konrad deutlich: Der entsprechende Markt werde sich in den nächsten Jahren verfünf- bis verneunfachen. Genug zu tun also für die Belegschaft im künftigen neuen Schaltbau-Werk in Velden. „Wir haben uns bewusst entschieden, am Standort Velden zu bleiben und hier mit modernsten Methoden zu produzieren.“ Damit könne man die qualifizierten Mitarbeiter der Firma weiter einsetzen und außerdem auch beweisen, dass so etwas vor Ort in Deutschland durchaus möglich sei. Generell dürfte der neue Schaltbau-Standort in Velden das modernste Werk dieser Art weltweit sein, schätzte Konrad den Stellenwert der Investition ein. „Wir freuen uns, dass wir hier bleiben können und versprechen auch weitere Arbeits- und Ausbildungsplätze“, schloss Dirk Konrad seine Ausführungen.

Halle mit Holztragwerk

Auf die konkreten baulichen Planungen für das neue Schaltbau-Werk ging anschließend Produktionsleiter Dr. Michael Ettl ein. Er betonte, dass man nicht einfach nur eine Halle mit vier Wänden hinstellen wolle, sondern mit dem Motto „Next Factory“ für das Projekt konkrete Zielsetzungen verbinde. Demnach wolle man mit einer CO2-freien Fabrik neue Standards setzen. Generell spielt das Energie-Thema eine große Rolle im künftigen Schaltbau-Komplex: „Die Tanks der Sprinkler-Anlage werden als Energiespeicher genutzt, das Gebäude erhält eine große Photovoltaikanlage“, machte Michael Ettl deutlich. Im Werk komme außerdem ein zukunftsweisendes Gleichstrom-Netz zum Einsatz – für diese Technik gebe es in Deutschland bislang erst zwei Beispiele. Die Produktionshalle selbst sei in einer Holztragwerk-Konstruktion geplant, fügte der Produktionsleiter an. „Das ist ein heimischer Werkstoff und schafft ein angenehmes Umfeld für die Mitarbeiter.“ In diesem Zusammenhang wurden auch die Außenanlagen des künftigen Werks erwähnt, bei denen Wert auf hohe Aufenthaltsqualität gelegt werde. Insgesamt wird das neue Werk eine Grundfläche von rund 20 000 Quadratmetern und eine Geschoßfläche von 30 000 Quadratmetern haben. Im Namen des Schaltbau-Betriebsrates würdigte auch Herbert Treutinger das Neubau-Vorhaben. „Die Entscheidung, in Velden zu bauen und nicht einfach eine neue Werkshalle in Osteuropa zu bauen, wurde sehr positiv aufgenommen“, betonte er. Nur eine Formsache war im Anschluss an die Präsentation das einstimmige gemeindliche Einvernehmen zur vorgestellten Planung. Als künftige Adresse des neuen Schaltbau-Werks wurde der Name „Kreuzer Straße 1“ festgelegt.

Quelle: Vilsbiburger Zeitung, Lokalteil Velden vom 04. November 2020.

Schaltbau-Geschäftsführer Dirk Konrad und Produktionsleiter Dr. Ing. Michael Ettl stellten die Planungen für den großangelegten Werks-Neubau bei Velden im örtlichen Marktgemeinderat vor. Foto: Michael Betz

 

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