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Bürgerversammlung 2018

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Die Marktgemeinde ist für die Zukunft gut aufgestellt. Das zeigte sich bei der Bürgerversammlung, die Bürgermeister Ludwig Greimel zu einer ausführlichen Bestandsaufnahme und einem Ausblick auf geplante Projekte der Marktgemeinde nutzte. Rund 140 Bürger waren in den Saal des Gasthauses Holzner gekommen und Bürgermeister Greimel freute sich, dass die Versammlung „so großen Anklang findet“.

Greimel präsentierte zuerst einige Kennzahlen. Dabei zeigte sich, dass der Markt seit 2011 wächst. Zum einen ziehen Menschen nach Velden, zum anderen erblickten 58 junge Veldener das Licht der Welt. Allerdings macht auch vor der Marktgemeinde die Demografie nicht Halt, die Zahl der älteren Bürger (ab 51 Jahren) steigt, während die Jüngeren (18 bis 50 Jahre) weniger werden. Gesunken ist auch die Zahl der Asylbewerber. Derzeit gebe es noch 28 in zwei Unterkünften. Nicht ohne Stolz sagte Greimel, dass es mit ihnen „keine nennenswerte Probleme“ gebe. Wirtschaftlich ist die Marktgemeinde gut aufgestellt. So überschreitet die Gewerbesteuer erstmals die Zwei-Millionen-Marke, was unter anderem an der Neuansiedlung von Firmen liegt. Der Großteil der Einkünfte kommt aber durch den Einkommenssteueranteil in die Kasse der Marktgemeinde; auch der ist steigend. Insgesamt hat der Haushalt ein Volumen von rund 25 Millionen Euro, wobei man weniger ausgebe, als man einnehme, so Greimel. Erfreuliches hatte er für die Bürger in diesem Zusammenhang parat: So werden die Wasser- und die Abwassergebühren im kommenden Jahr gesenkt. Von regen Aktivitäten im Bausektor berichtete Greimel in seinem Rückblick ebenfalls. So erinnerte er noch einmal an den Bau der Brücke bei der B 388, den Bau des neuen Kindergartens an der Buchbacher Straße sowie das Parkdeck („die Baumaßnahme mit der größten Aufmerksamkeit“). Dabei meinte er, dass es im Mai oder Juni komplett fertig sein werde. Bereits im Dezember soll aber das Erdgeschoss benutzt werden können. Mit dem Parkdeck wird aber auch die kommunale Verkehrsüberwachung am Marktplatz kommen. „Wir haben viel versucht, versucht zu erläutern und zu belehren, aber es geht anscheinend nur übers Bestrafen“, so Greimel. Dabei hob er hervor, dass es keine Ausnahmeregelungen, sprich Anwohnerparkplätze, geben werde. „Für alle Parkplätze gilt die gleiche Regelung“, machte der Bürgermeister klar. In Sachen Kinderbetreuung führte Greimel aus, dass der Neubau nicht ausreicht und bereits an Neubau und Erweiterung des Kindergartens in Eberspoint gearbeitet werde. Dieser wird mit 135 Kindern in fünf Gruppen der größte Kindergarten der Gemeinde werden. Weniger Mittelschüler Nicht so rosig sieht es dagegen bei der Entwicklung der Schülerzahlen aus. Im Bereich der Mittelschüler hat sich die Zahl von 2004 bis 2018 halbiert, im Bereich der Grundschule ist sie um etwa ein Drittel gesunken. Greimel zeigte, wie man versuche, den Standort Velden mit Schulverbünden und Zusatzangeboten wie der offenen Ganztagsbetreuung zu halten. Greimel sprach auch die notwendige Erweiterung der Kläranlage an. „Sie funktioniert seit 40 Jahren einwandfrei, ist aber jetzt an ihre Kapazitätsgrenze geraten“, so der Bürgermeister. Bei der Erweiterung, die nach ersten Konzeptstudien rund drei bis vier Millionen Euro kosten wird, werden dann auch gleich die Orte Niederbayerbach und Neufraunhofen angeschlossen. Greimel ließ in seinem Rechenschaftsbericht aber auch das Thema Breitbandausbau, verschiedene Baugebiete, die Sanierung des Friedhofes in Vilslern oder die Auflösung der Strom-Freileitungen zugunsten von Erdkabeln oder die Städtebauförderung Revue passieren. Im kommenden Jahr stehen unter anderem die Fertigstellung des Parkdecks, des Wohnmobilstellplatzes und des Kindergartens in Eberspoint, die Sanierung des Straße bei Alteberspoint sowie die Aufwertung des Marktplatzes auf der Tagesordnung. „Es wird uns nicht langweilig werden. Es gibt einiges zu tun“, beschrieb es Bürgermeister Greimel. Abschließend zeigte er noch zahlreiche Bilder, die vielfältige Aktivitäten in der Marktgemeinde im Jahreslauf zeigten.

Kommt Anleinpflicht für Hunde ?

Mit einem schriftlichen Antrag startete die Bürgerversammlung die Bürgerfragen. Dabei wurde zum einen beantragt, die Hundesteuer deutlich zu erhöhen. Bürgermeister Greimel sprach von beinahe 100 Prozent. Zum anderen solle die Gemeinde eine Anleinpflicht im Außenbereich erlassen. Bürgermeister Ludwig Greimel versprach, dass die Gemeinde entsprechende Informationen einholt und dem Gemeinderat vorlegen wird. Ein Bürger monierte, dass moderne Gärten oftmals nur noch aus Beton, Pflaster und Schotterkies bestehen würden. Überall werde vom Artensterben gesprochen, doch Pflanzen seien offensichtlich verpönt. Er beantragte, dass bei der Erweiterung des Baugebietes „Am Kornfeld“ entsprechende Vorgaben gemacht werden sollten. Schließlich heißt es „Am Kornfeld“ und nicht „In der Steinwüste“. Bürgermeister Greimel informierte, dass man in dem neuen Baugebiet neue Konzepte mit mehr Allgemeinflächen ausprobieren wolle. Er machte aber auch darauf aufmerksam, dass im Baugebiet „Am Kornfeld“ so viele Grünflächen vorgesehen seien, wie in keinem anderen Baugebiet. Sie seien nur noch nicht sichtbar, da in dem Baugebiet noch rege Bautätigkeit herrsche.In dem Baugebiet „Am Kornfeld“ wird es keinen Kinderspielplatz geben, beantwortete er eine weitere Frage zu diesem Baugebiet. Dort sei nie ein Spielplatz geplant gewesen, das hätten alle Bauherren gewusst. Von einer Unterschriftenliste, von der der Fragesteller sprach, wisse die Gemeinde nichts und habe auch keine bekommen, versicherte Greimel. Ein anderer Fragesteller monierte, dass im Friedhof, der Waldfriedhof heißt, mehrere Bäume gefällt worden seien. Dazu sagte Bürgermeister Greimel, dass sie entfernt werden mussten, weil sie die Verkehrsflächen beeinträchtigen würden. Zugleich versicherte er, dass neue Bäume gepflanzt werden. Ein anderer Fragesteller will wissen, warum der Kirchfeldweg im Winter nicht geräumt wird. Zudem fehlt ihm dort eine Beleuchtung. Bürgermeister Greimel verspricht die Sache zu prüfen, sagt aber bereits vorab, dass der Kirchfeldweg nach seiner Einschätzung zu schmal sei, als dass er maschinell geräumt werden könne. Die Enge ist seiner Meinung auch der Grund, warum es dort keine Beleuchtung gebe. Die Lampen müssten auf Privatgrund installiert werden. Ein Besucher wollte wissen, was auf das zweistöckige Parkhaus, das im kommenden Mai oder Juni fertig sein soll, draufgebaut werden soll. Er habe wahlweise etwas von einem Bürgersaal gehört oder dass das Rathaus dorthin kommen solle. Dazu meinte Bürgermeister Greimel, dass „alle Gerüchtestreuer mehr wissen, als ich“. Der Gemeinderat habe noch keine Entscheidung getroffen, durch die Form des Gebäudes habe man aber alle Optionen. „Wer einen guten Vorschlag hat, der kann gerne zu mir kommen“, so Greimel. 

 

Quelle: Vilsbiburger Zeitung - Lokalteil Velden

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