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Bergfreunde stellen im Marktgemeinderat Idee für Bikepark im Freizeitgelände vor

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Fun-Sportarten liegen im Trend. Radfahren auf speziell angelegten Strecken ist bei den Jugendlichen besonders gefragt. Dieser Entwicklung würde man bei den Bergfreunden des TSV Velden gern mit einem Bikepark im Freizeit- und Erholungsgelände weiteren Schub geben. Am Mittwoch wurden die ersten Überlegungen für das Projekt im Marktgemeinderat vorgestellt. Dabei wurde deutlich, dass wegen der erhofften LEADER-Förderung die Zeit drängt, um das Vorhaben unter die Trägerschaft der Kommune zu bringen.

Keine Sommerpause gibt es heuer für die Veldener Markträte, so standen auch am Mittwoch im Rahmen der jüngsten Sitzung des Gremiums umfangreiche Aufgaben an. Die im TSV Velden organisierten Bergfreunde und Skifahrer stellten zu Beginn der Sitzung ihre Idee eines Bikeparks auf dem Freizeit- und Erholungsgelände neben dem TSV-Sportzentrum vor. Spartenleiterin Evi Zehetbauer, ihr Stellvertreter Michael Schneider und Stefan Schütze von den Bergfreunden umrissen dabei grob, was man sich darunter überhaupt vorstellen muss: Zum einen wäre das eine Pumptrack-Anlage, eine Art Rundkurs für alle Arten von Sportgeräten mit Rädern oder Rollen samt Steilkurven und Bodenwellen. Wie Evi Zehetbauer deutlich machte, könne man eine solche Strecke mit Laufrad, Mountainbike oder Inline-Skates ebenso befahren wie theoretisch mit einem Rollstuhl. Die Bandbreite der potentiellen Nutzer der Anlage wäre also groß. Zum anderen wäre im Zuge der Anlage auch ein Bike-Trail vorstellbar, eine speziell angelegte Strecke mit spannenden Schikanen für Mountainbikes. Darin könnte beispielsweise auch der „Monte Veldena“ eingebunden werden, ein künstlicher Hügel im Freizeitgelände.

„Die Idee für den Bikepark hat sich vor dem Hintergrund entwickelt, dass der Marktlauf heuer als Web-Run organisiert werden musste und in dieser modernen Form gut angekommen ist. Das hat gezeigt, dass man den Leuten etwas anbieten muss“, erläuterten Evi Zehetbauer und Michael Schneider. Sport werde heutzutage weniger im Verein, sondern mehr individuell betrieben. Eine Anlage, wie sie in Velden geplant sei, komme diesem Bedürfnis entgegen. Bike- und Rollsport hätten eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz. Ein Pumptrack aus Asphalt, wie man sie sich für Velden vorstelle, sei sicher und langlebig. Die Bergfreunde würden Wartung, Betreuung und Bewerbung der Anlage übernehmen, mit mehr sei die Abteilung jedoch überfordert, betonte die Bergfreunde-Delegation. Deshalb erhoffe man sich eine Übernahme der Trägerschaft durch die Gemeinde.

Kosten sind noch offen

Stefan Schütze von den Bergfreunden ging noch kurz auf die zentrale Frage des Projekts ein: die zu erwartenden Kosten. Nachdem es noch keine konkreten Planungen gibt, mussten die Angaben hierzu vage bleiben: „Das ist ein sehr großes Projekt mit umfangreichen Erdarbeiten und auf jeden Fall hohen Kosten.“ Deshalb wäre eine Förderung wichtig, Schütze sprach hier das LEADER-Programm des Landkreises an. Dazu erläuterte Karoline Bartha als Managerin der LEADER-Förderungen im Landkreis Landshut, dass der Fokus bei dieser Art von monetärer Unterstützung tatsächlich auf Freizeit und Tourismus liege, was zum Bikepark passen würde. Unter anderem sei auf diese Weise auch schon ein Skatepark in Geisenhausen mitfinanziert worden. Die Förderung liege bei 50 Prozent der förderfähigen Kosten, präzisierte sie den Umfang des denkbaren Engagements.

Allerdings sei dort die nächste Vorstellung von Förderprojekten bereits am 22. September, weshalb man sich bei den Bergfreunden eine Entscheidung des Marktrates auf der nächsten Sitzung am 16. September erhoffe, ob die Kommune die Trägerschaft übernimmt. Michael Schneider hatte zuvor damit für das Projekt geworben, dass so etwas ein positives Signal sei für die jungen Familien in der Marktgemeinde und den Freizeitwert vor Ort steigere. „Und wenn so eine Anlage nicht in Velden gebaut wird, kommt sie woanders“, zeigte sich Evi Zehetbauer überzeugt.

In der Debatte nach der Vorstellung der Idee der Bergfreunde Velden, einen Bikepark im Freizeit- und Erholungsgelände zu errichten, machte Bürgermeister Ludwig Greimel deutlich, dass auch schon in den bisherigen Vorgesprächen eine grundsätzlich positive Haltung der Kommune zu dem Vorhaben deutlich geworden sei. „Das A und O ist, dass ein Grobkonzept für die Planung vorliegt.“ Dieses Konzept brauche man für die Planungssicherheit, machte Greimel deutlich. Gleichzeitig nahm er aus dem Entscheidungs-Zeitplan etwas Druck heraus: „Selbst wenn wir am 22. September einen LEADER-Förderantrag stellen, besteht noch keine Verpflichtung zur Realisierung.“ Zu bedenken gab der Bürgermeister noch, dass die Mittel für die LEADER-Förderung im Landkreis begrenzt seien, entsprechend wäre es vielleicht ein guter Gedanke, sich auf die Suche nach möglicherweise noch ergiebigeren Fördertöpfen zu machen.

Dritter Bürgermeister Martin Schuster wies darauf hin, dass in den vergangenen Jahren viel Geld für die Kinder in der Kommune investiert worden sei, wobei er hier die zahlreichen Kindergarten-Vorhaben nannte. „Das wäre jetzt eine gute Gelegenheit, für die Altersgruppe der Heranwachsenden etwas zu tun“, argumentierte Schuster weiter. Mehrere Markträte lobten die Idee eines Bikeparks als Aufwertung für Velden. Diana Reichvilser zollte den Bergfreunden Respekt dafür, dass sie unter anderem Wartung und Betreuung der Anlage übernehmen würden. Evi Härtl (FW) fand, dass es sich beim Bikepark um ein tolles Projekt handle, in dem sich Jugendliche engagieren könnten.

Aber es gab nicht nur begeisterte Stimmen zum Bikepark. Markträtin Steffi Hübl fand, dass die gezeigten Bilder aus dem Prospekt einer Firma, die solche Anlagen baut, ein wenig wie eine Mondlandschaft aussehen würden. „Vielleicht sagen da manche Bürger, dass es schade ist um das Freizeit- und Erholungsgelände“, gab sie zu bedenken. Josef Tafelmeier ging noch weiter. Er kündigte an, einer Trägerschaft der Gemeinde nicht zuzustimmen. Als Argumente nannte er die Gefahr einer Lärmbelästigung durch die Anlage und die Kosten. „Das wird nicht billig - und wir haben in den nächsten Jahren als Gemeinde finanziell viel zu stemmen“, warnte er. Auch die Landschaftsversiegelung in Verbindung mit der Anlage war ein Thema für ihn, immerhin sei das Gelände auch zur Erholung eingerichtet worden. Dazu meinte Marktrat Gerhard Babl, der das Projekt grundsätzlich als „toll“ bezeichnete, ob man für den Bikepark vielleicht einen anderen Platz dafür finden könnte als das Freizeitgelände.

Quelle: Vilsbiburger Zeitung – Lokalteil Velden vom 17.08.2020

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