Fotolia-Lizenzfoto #

Weniger Weihnachtslicht in der Krise

von

Energie wird knapp, Strom wird teurer: Die anschwellende Krise fand auch auf der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates ihren Niederschlag. Bürgermeister Ludwig Greimel war es, der am Rande der Tagesordnung die Thematik der Weihnachtsbeleuchtung ansprach. Ergebnis der Debatte war eine reduzierte Leuchtzeit von 17 bis 20 Uhr, um Strom zu sparen. Weiteres Thema der Sitzung war die Bauleitplanung für das Sondergebiet Fischbach.

Seitdem die deutsche „Energiewende“ in Ermangelung russischen Erdgases zur Deckung etwaiger Stromlücken bei Nacht oder Windstille, wenn die „Erneuerbaren“ nichts liefern, in Schieflage geraten ist, und das Land geplagt wird von der Angst vor Energieknappheit und Stromausfällen, ist der Energieverbrauch nicht nur für Privathaushalte ein Dauerthema. Unabhängig von den ohnehin schon seitens der Ampel-Regierung verordneten Energiespar-Vorschriften für öffentliche Einrichtungen brachte Bürgermeister Ludwig Greimel am Rande der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates die Frage auf, wie man es heuer mit der Weihnachtsbeleuchtung im Markt halten will. „Sollen wir sie zumindest temporär einschalten oder darauf verzichten“, fragte er in die Runde. Auch die Frage des (beleuchteten) Weihnachtsbaums spiele dabei eine Rolle, fügte Greimel noch an.

Ganz verzichten oder Umfang reduzieren?

Über diese Frage entwickelte sich eine angeregte Debatte. Marktrat Albert Huber meinte dabei, man könnte mit der Beleuchtung an den Eingängen zum Ortszentrum vielleicht Akzente setzen, sie aber insgesamt etwas dezenter halten. Seine Fraktionskollegin Diana Reichvilser hielt es für passend, den Weihnachtsbaum zu belassen, auf den Rest der Beleuchtung jedoch zu verzichten. Mehrere Wortmeldungen aus dem Gremium gingen in die Richtung, die Beleuchtung eher zeitlich anzupassen. Dafür sprachen sich Albert Lohmeier und Maria Fischer aus. Sie meinte noch ergänzend, dass die Weihnachtsbeleuchtung am Morgen nicht eingeschaltet zu sein brauche. „Aber am Abend sollte man schon was machen.

Bürgermeister Ludwig Greimel wies darauf hin, dass man die gesamte Weihnachtsbeleuchtung in der Vergangenheit ohnehin auf LED-Technik umgestellt habe. Dadurch würden sich ohnehin schon Einsparungen ergeben. Er sprach sich dafür aus, sich bei der Beleuchtung auf drei bis vier Stunden am Abend zu beschränken. „Nach 21 Uhr brauchen wir das sicher nicht mehr.“ Den anschließend formulierten Vorschlag, die Weihnachtsbeleuchtung im gewohnten Umfang zu belassen, aber nur noch von 17 bis 20 Uhr einzuschalten, nahm man im Rat zustimmend zur Kenntnis. „Falls nichts dramatisches dazwischen kommt“, schränkte der Bürgermeister hier noch vorsorglich ein.

Generell gab Ludwig Greimel die Leitlinie vor, dass die Kommune beim Energiesparen mit gutem Beispiel vorangehen wolle. Vielleicht könne man damit auch die Bürger zu persönlichen Einsparungen animieren, ohne dass jemand frieren müsse. Dementsprechend habe man in der Vergangenheit die kommunalen Gebäude auch mit moderner Heiztechnik ausgestattet, der neue BRZ-Gebäudekomplex (Bürgersaal, Rathaus und Zahnarzt) werde über das örtliche Hackschnitzel-Heizwerk mit Wärme versorgt. Im Zuge des anstehenden Umbaus der Veldener Kläranlage werde man außerdem auf Photovoltaik setzen, um den Strombedarf vor Ort decken zu helfen.

Bauleitplanung für Sondergebiet

Behandelt wurden im Zuge der Sitzung auch die eingegangenen Anmerkungen zum Sondergebiet Fischbach am südlichen Rand der Gemeinde Velden. Dort geht es um die Weiterentwicklung eines „landwirtschaftlichen Betriebs mit Biogasanlage und Klärschlammtrocknung sowie Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Produkte“, so die amtliche Bezeichnung. Dafür forderte das Wasserwirtschaftsamt eine hydraulische Untersuchung in Berichts- und Kartenform. Zudem sollte nochmals genauer aufgezeigt werden, wo Umzäunungen geplant sind. Der Marktgemeinderat nahm die Anregungen zur Kenntnis, Bürgermeister Greimel informierte darüber, dass die entsprechenden Forderungen entweder schon in Umsetzung seien oder noch berücksichtigt werden.

Informiert wurde der Marktgemeinderat auch über einige kleinere Bauvorhaben, die von der Verwaltung bereits im laufenden Betrieb bearbeitet worden waren. Bauanträge zur Diskussion und Abstimmung lagen nicht vor – ganz im Gegensatz zur sonstigen Praxis. „Das dürfte der Konjunktur geschuldet sein“, ordnete der Bürgermeister die Entwicklung ein.

Eine Anfrage von Markträtin Maria Fischer betraf am Ende der Tagesordnung die in Velden bestehende Corona-Teststation. Warum es dort nur dann kostenlose Tests gebe, wenn man sie für einen Altenheim- oder Krankenhausbesuch vorweisen müsse, fragte sie. Dazu führte Bürgermeister Ludwig Greimel aus, dass man laut der aktuellen Festlegung der Staatsregierung einen bestimmten Grund brauche, damit ein Test kostenlos ist. Im Testzentrum, das der Landkreis Landshut im Auftrag des Freistaates betreibe, dürfen keine Gebühren erhoben werden, dafür gebe es aktuell keine rechtliche Grundlage. „Und die Gemeinde hat da keinen Einfluss“, machte Greimel noch deutlich.

Quelle: Vilsbiburger Zeitung - Lokalteil Velden vom 10.10.2022

Zurück